- In Tunesien ist am Sonntag gewählt worden.
- Einer ersten Nachwahlbefragung zufolge ist der amtierende Präsident Kais Saied wiedergewählt worden.
- Erste offizielle Resultate werden am Montag erwartet.
Der amtierende Präsident Kais Saied ist einer ersten Nachwahlbefragung zufolge wiedergewählt. Er war ohne ernsthafte Konkurrenz angetreten. Saied soll auf gut 89 Prozent aller Stimmen gekommen sein und damit die zwei Herausforderer Ayachi Zammel (6.9 %) und Zouhair Maghzaoui (3.9 %) deutlich geschlagen haben.
Mehr als neun Millionen Menschen waren am Sonntag in Tunesien zur Präsidentschaftswahl aufgerufen. Von ihrem Wahlrecht haben offenbar etwa 28 Prozent Gebrauch gemacht, wie die Wahlbehörde Tunesiens mitteilte. Das ist mehr als erwartet wurde, so bildeten sich vor einigen Wahlbüros Schlangen. Bei der Parlamentswahl vor zwei Jahren lag die Wahlbeteiligung bei rund 14 Prozent.
Machtausbau von Saied
Nach dem Arabischen Frühling 2011 hat Tunesien als einziges Land den Übergang zur Demokratie geschafft. Beobachterinnen stuften die zwei Präsidentschaftswahlen seitdem als demokratisch ein. Saied hat gemäss Beobachtern seine Macht seit seinem Wahlsieg vor fünf Jahren aber deutlich ausgebaut. Während Kritiker ihm einen autoritären Regierungsstil vorwerfen, hat Saied erklärt, sich im Rahmen geltenden Rechts zu bewegen.
Im Vorlauf der Wahl wurden ernsthafte Konkurrenten Saieds von der Wahl ausgeschlossen. Politiker der Opposition, Aktivistinnen, Journalistinnen und Anwälte wurden verhaftet.