Der amtierende Premierminister Rishi Sunak hat seinen Herausforderer Keir Starmer bei der ersten, von ITV übertragenen TV-Debatte vor den Parlamentswahlen in rund einem Monat scharf attackiert.
Gleich mehrfach behauptete der Regierungschef der konservativen Tories, die sozialdemokratische Labour-Partei wolle die jährliche Steuerlast jedes Arbeitnehmers um 2000 Pfund erhöhen.
Der Oppositionsführer, Labour-Chef Keir Starmer, wies die Vorwürfe in der Debatte als «Müll» zurück und verschärfte auch seinerseits den Ton: «Er erfindet Dinge, während er spricht.»
Gemäss Starmer will Labour lediglich die Mehrwertsteuer für Privatschulen und die Übergewinnsteuer für Energieunternehmen erhöhen.
Sie haben keine Pläne für die Zukunft.
Starmer hielt im Duell auch nicht mit Vorwürfen zurück. Die konservative Partei von Sunak sei schuld am schlechten Zustand des Landes mit langen Wartezeiten in Kliniken, hohen Hypothekarzinsen und den stark gestiegenen Lebenserhaltungskosten. Auch Probleme im Bildungswesen und fehlende Lehrkräfte sprach der Herausforderer an.
Nach 14 Jahren greife die Tory-Partei verzweifelt nach jedem Strohhalm, so Starmer. Sunak seinerseits sah dies naturgemäss anders. Labour habe Jahre Zeit gehabt für eigene Ideen, konkrete Pläne würden aber nicht vorliegen: «Sie haben keine Pläne für die Zukunft.»
Die Umfragen sehen Rishi Sunak als knappen Sieger in dieser ersten TV-Debatte. Die Meinungen waren dabei aber eher gespalten: 51 Prozent sahen den amtierenden Premierminister im Vorteil und 49 Prozent dessen Herausforderer.
Kommentatoren lobten Sunaks kämpferischen Ton, da er Starmer mehrmals direkt nach dessen Vorhaben fragte. Es ist noch eine zweite Debatte für den Juni angesetzt, dann wird zu sehen sein, ob Starmer besser punkten kann.