- Im Westen der Türkei haben sich insgesamt fast 4000 Menschen bereits vor Bränden in Sicherheit bringen müssen.
- In der westtürkischen Stadt Izmir kämpft die Feuerwehr weiter gegen einen Waldbrand am Rand der Millionenmetropole.
- Das Feuer stelle keine Bedrohung mehr für die zentraleren Wohngebiete der Küstenstadt dar, sagte der türkische Landwirtschaftsminister Ibrahim Yumakli.
- Zuvor haben die Flammen laut dem staatlichen Rundfunksender TRT einen zehnstöckigen Wohnkomplex und ein Industriegebiet erreicht.
Im äusseren Stadtbezirk Karsiyaka brach demnach am späten Freitagabend Panik aus. Starker Wind hatte die Flammen aus dem nahe gelegenen Waldgebiet in die Stadt getrieben. Die Einsatzkräfte seien nochmals verstärkt worden und hätten mit Unterstützung aus der Luft die Flammen eindämmen können.
Seit Donnerstagabend kämpfen knapp 3000 Einsatzkräfte gegen die Flammen am Berg Yamanlar am Rande der Küstenstadt Izmir. Zeitweise war die auch bei Touristen beliebte Metropole an der Ägais nach Angaben eines dpa-Korrespondenten in dichte Rauchschwaden gehüllt.
Im Bezirk Urla in der Provinz Izmir etwa brach späten Samstagabend ein weiterer Waldbrand aus. Dabei sei eine Feriensiedlung mit 440 Häusern evakuiert worden, sagte der zuständige Gouverneur der Nachrichtenagentur Anadolu. Bislang wurden nach offiziellen Angaben durch die Flammen in Izmir 43 Häuser beschädigt und mehr als 20 Menschen verletzt.
In der Nacht auf Samstag brannten dem Minister zufolge im gleichnamigen Stadtteil Yamanlar 17 Wohnhäuser nieder, 105 Wohn- und 44 Arbeitsgebäude wurden evakuiert. Allein in Izmir wurden laut dem Minister 1600 Hektar Land durch die Flammen vernichtet. Die Brandursache war noch unklar.
Durch die Brände wurden bislang 21 Menschen verletzt, darunter sechs Feuerwehrleute und ein Polizist, wie Izmirs Bürgermeister Cemil Tugay auf X mitteilte.
Kampf gegen das Feuer an mehreren Orten
Nicht nur Izmir sieht sich von Flammen bedroht. Insgesamt seien in der vergangenen Woche 131 Feuer auf Landwirtschafts- oder Waldflächen von Städten wie Aydin, Bolu, Mugla und Manisa ausgebrochen, teilte die Katastrophenschutzbehörde auf X mit.
Waldbrände gebe es aktuell ausser Izmir in vier weiteren Städten beziehungsweise Provinzen, berichtete TRT. Aufnahmen des Senders zeigten unter anderem dichten, grauen Rauch über einem Waldgebiet in der Provinz Manisa.
Insgesamt fast 4000 Menschen in mindestens vier Städten und Provinzen des Landes mussten sich demnach vor den Flammen in Sicherheit bringen.
Nach Angaben des Landwirtschaftsministers wurden zwei Menschen in Izmir und vier in der Stadt Bolu festgenommen. Sie werden verdächtigt, für einen Teil der Brände verantwortlich zu sein. Berichte über Verletzte gab es bislang nicht.
Izmir und vor allem die naheliegenden Badeorte sind beliebte Urlaubsziele. Die Türkei kämpft seit Beginn des Sommers mit einer Hitzewelle und Waldbränden im ganzen Land. Auch im Nachbarstaat Griechenland wütete zuletzt ein riesiger Waldbrand nordöstlich von Athen.