- Ein Drittel der Kinder und Jugendlichen in Lateinamerika und der Karibik leiden an Übergewicht.
- Diese Schätzung macht Unicef, das Kinderhilfswerk der UNO.
- Das Übergewicht ist unter anderem auf Bewegungsmangel und den Verzehr von Fertiggerichten und Süssgetränken zurückzuführen; die Pandemie habe den Zugang zu hochwertigen Nahrungsmitteln zusätzlich erschwert.
«In den letzten Jahren sind immer mehr Kinder und Jugendliche in Lateinamerika und der Karibik übergewichtig», schreibt Unicef in einer Erklärung vom Montag.
Betroffen seien schätzungsweise mindestens drei von zehn Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 5 und 19 Jahren.
Teure Lebensmittel haben Folgen
Laut dem UNO-Kinderhilfswerk habe sich die Situation durch das Coronavirus verschärft: «Während der 18 Monate der Pandemie war es für Familien sehr viel schwieriger, sich gesund zu ernähren», sagte Jean Gough, Unicef-Direktorin für Lateinamerika und die Karibik. «Mütter und Väter haben ihr Einkommen verloren, gleichzeitig sind die Lebensmittelpreise gestiegen.»
Ein weiterer Grund für die zunehmende Fettleibigkeit: geschlossene Schulen. «Viele Kinder erhielten keine schulische Verpflegung mehr und auch die Möglichkeiten zur körperlichen Betätigung wurden eingeschränkt.»
Unicef-Direktorin pocht auf Prävention
Bereits vor der Pandemie sei die Adipositas-Prävention von entscheidender Bedeutung gewesen. «Nun ist sie dringender denn je», sagt Jean Gough.
Unicef hat die Länder in der Region aufgefordert, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu verstärken, um qualitativ hochwertige Lebensmittel in Haushalten und Schulen zu gewährleisten. Weiter sollen sie die Wiederaufnahme von Schulverpflegungsprogrammen vorantreiben, Familien den Zugang zu gesunden Lebensmitteln erleichtern sowie körperliche Bewegung fördern.