- Der Staat und der Betreiberkonzern Tepco hätten eine Mitschuld an der Atomkatastrophe in Fukushima, urteilte ein Gericht in Japan.
- Rund 3800 Bürger hatten vor dem Bezirksgericht die grösste von rund 30 laufenden Sammelklagen gegen den Staat und Tepco angestrengt.
- Sie forderten eine monatliche Entschädigung von 50'000 Yen (umgerechnet rund 434 Schweizer Franken), bis die Strahlung auf den Stand von vor der Kernschmelze in Folge eines Erdbebens und Tsunamis im März 2011 gesunken ist.
Es ist das dritte Urteil gegen Tepco. Bereits im März hatte ein anderes Gericht geurteilt, dass sich Tepco und der Staat der Nachlässigkeit schuldig gemacht hätten. In einem weiteren Prozess wurde der Staat freigesprochen.
Ungeachtet dieser Urteile und des seit der Katastrophe breiten Widerstandes im Volk gegen die Atomkraft hat Japans Atomaufsicht kürzlich erstmals seit der Katastrophe in Fukushima zwei Reaktoren von Tepco für sicher erklärt.
Die Atomregulierungsbehörde befand, dass die Reaktoren 6 und 7 im weltgrössten Atomkraftwerk Kashiwazaki-Kariwa an der Küste des Japanischen Meeres die nach Fukushima verschärften Sicherheitsauflagen erfüllt hätten.