- Seit heute Freitag um 6 Uhr (MESZ) sind neue angekündigte US-Zölle auf EU-Importe in Kraft.
- Auf zahlreiche Einfuhrprodukte verlangen die USA eine zusätzliche Abgabe von 25 Prozent.
- Betroffen sind etwa Wein aus Deuschland und Frankreich, Parmesan aus Italien, Olivenöl aus Spanien und Butter aus Irland.
- Beim Import von Flugzeugen erheben die USA einen zusätzlichen Zoll von 10 Prozent.
Die Strafzölle werden die Einfuhr europäischer Produkte in die USA verteuern. Weichen Verbraucher dort auf günstigere Alternativen aus, könnten die EU-Exporte sinken.
Die USA hatten die Zölle Anfang Oktober als Vergeltung für rechtswidrige EU-Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus angekündigt. Schlichter der Welthandelsorganisation (WTO) hatten der US-Regierung das Recht zugesprochen, Strafzölle von bis zu 100 Prozent auf Waren im Wert von 7.5 Milliarden Dollar zu erheben.
Die Europäische Union hatte sich bis zuletzt darum bemüht, im Streit über Sanktionen für Flugzeugbauer eine Lösung auf dem Verhandlungsweg zu erzielen. Brüssel droht nun mit Vergeltung, denn die EU hatte in einem ähnlichen Verfahren um Subventionen für den US-Luftfahrtkonzern Boeing Recht bekommen. Die EU könnte daher im kommenden Jahr ebenfalls Strafzölle in ähnlicher Höhe erheben – die WTO-Entscheidung dazu wird aber erst 2020 fallen.
Neues Ungemach schon im November möglich
Bereits Mitte November droht den Europäern im Handelskonflikt mit den USA neuer Ärger: Die US-Regierung will dann über die Einführung von Strafzöllen auf Autoimporte aus der EU entscheiden. Sollte es dazu kommen, würde die EU wohl ebenfalls Zölle verhängen. Damit wäre eine massive Eskalation des Handelskonflikts der beiden grossen Volkswirtschaften wohl unvermeidbar.
Bereits im vergangenen Jahr hatten die USA Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU eingeführt. Brüssel verhängte daraufhin Importabgaben für US-Produkte in etwa gleicher Höhe.