Zum Inhalt springen
Video
Erfolgreiche Heimkehr erster privater Weltraummission
Aus Tagesschau vom 15.09.2024.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 11 Sekunden.

Weltraummission beendet Private Crew von «Polaris Dawn» wieder auf der Erde

  • Die aufsehenerregende private Weltraummission «Polaris Dawn» ist beendet.
  • Das Raumschiff «Crew Dragon» mit vier privaten Astronauten an Bord landete am Vormittag Schweizer Zeit an mehreren Fallschirmen hängend im Meer, wie auf Livebildern des Unternehmens SpaceX zu sehen war.
  • Das Raumschiff traf vor der Küste Floridas auf das Wasser und wurde von Booten zu einem Schiff gezogen.

Die vier privaten Astronauten kletterten nacheinander aus der Kapsel. Überglücklich strahlend und winkend gingen sie ihre ersten Schritte nach der Rückkehr aus dem All. Es folgten medizinische Untersuchungen.

Begonnen hatte der Ausflug des Milliardärs Jared Isaacman und drei weiterer Laien-Astronauten am Dienstagmorgen. Nach dem Start vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral an der Westküste Floridas stieg der Crew Dragon bis in etwa 1400 Kilometer Höhe auf.

Video
Laien-Raumfahrende zurück auf der Erde
Aus SRF News Videos vom 15.09.2024.
abspielen. Laufzeit 33 Sekunden.

Das sei die grösste Entfernung von Menschen zur Erde seit den letzten Apollo-Missionen zum Mond in den frühen 1970er-Jahren, hatte SpaceX betont. Die seit Jahrzehnten betriebene Raumstation ISS befindet sich in etwa 400 Kilometern Höhe.

Kurz mal aus dem «Dragon» gucken

Später folgte der riskanteste Teil der Unternehmung, von SpaceX als «erster kommerzieller Weltraumspaziergang» angekündigt. Jeweils 15 bis 20 Minuten sollten Isaacman und die SpaceX-Angestellte Sarah Gillis demnach draussen bleiben und die erstmals verwendeten und von SpaceX selbst entwickelten Raumanzüge testen.

Frei im Weltraum schwebten die Laien-Astronauten während der jeweils nur wenige Minuten dauernden Aktion rund 740 Kilometer über der Erde aber nicht: Sie blieben auf einer Art Leiter im Eingang des «Crew Dragon».

Weltraumspaziergang: Bewunderung und Spott auf Social Media

Box aufklappen Box zuklappen

In sozialen Medien und Foren gab es für die Kurztrips neben viel Bewunderung auch Spott. Das sei, wie den Oberkörper aus dem Schiebedach eines Autos zu strecken, nur eben bei 26'000 Kilometern pro Stunde und trotzdem ohne Fahrtwind, schrieb jemand. Isaacman solle für den nächsten Flug Nachlass bekommen, hiess es an anderer Stelle. Schliesslich habe er nicht viel an Weltraumspaziergang bekommen, für den er bezahlt habe.

Da der Crew Dragon anders als die ISS keine Schleuse besitzt, hatten alle vier Mitglieder der Crew, zu der auch der ehemalige Jetpilot Kidd Poteet und die SpaceX-Mitarbeiterin Anna Menon zählten, in den Raumanzug schlüpfen müssen. Sie waren bei offener Luke ebenfalls dem Vakuum des Weltraums ausgesetzt, in der Kabine gab es keine Atemluft mehr.

Der milliardenschwere Unternehmer Isaacman führte die Mission in Abstimmung mit SpaceX-Gründer Elon Musk, der nicht mitflog.

Laien als die neuen Raumfahrer

Das wirklich besondere an «Polaris Dawn» sieht der ehemalige Astronaut Ulrich Walter darin, dass keiner der vier Menschen an Bord ein herkömmlich ausgebildeter Raumfahrer war. «Isaacman ist zwar schon mal geflogen, aber er ist eigentlich wie auch Kidd Poteet nur Jetpilot.» Die beiden Frauen hätten gar keine entsprechende Ausbildung.

Die Technik ist so einfach zu bedienen, dass man keine herkömmlich ausgebildeten Astronauten dafür braucht.
Autor: Ulrich Walter Ex-Astronaut

«Für mich ist das ein Zeichen für Fortschritt in der Raumfahrt: Die Technik ist so einfach zu bedienen, dass man keine herkömmlich ausgebildeten Astronauten dafür braucht», betonte Raumfahrtexperte Walter. «Es gab auch mal extra ausgebildete Fahrstuhlführer – bis die Technik so fortgeschritten war, dass jeder einen Aufzug bedienen konnte.»

Ziel: mehr Weltraumtourismus

Den Sinn der Mission sieht der Raumfahrtexperte daher auch weniger in den Experimenten, von denen nichts Grossartiges zu erwarten sei. «Es geht um Weltraumtourismus», sagte er. «Es geht darum, den Leuten zu zeigen, dass auch Menschen wunderbar fliegen können, die keine erfahrenen Astronauten sind.»

Isaacman hatte 2021 schon einmal einen Crew Dragon gechartert. Beim «Inspiration4» genannten Projekt kreiste er mit drei anderen Menschen knapp drei Tage lang um die Erde. Im Zuge des «Polaris»-Programms plant der Milliardär nach «Polaris Dawn» noch weitere Flüge.

Tagesschau, 15.09.2024, 13:00 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel