- In der Region am Persischen Golf hat es in den vergangenen Tagen stark geregnet.
- Dabei ist es zu Überschwemmungen und Verwüstungen gekommen.
- Laut dem Experten von SRF Meteo ist so viel Regen in der Region ungewöhnlich.
Lokale Fernsehsender zeigten Bilder von Wassermassen auf Strassen der sonst im Sommer von Dürre und Hitze geplagten Region.
Im Emirat Katar, dem Gastgeberland der diesjährigen Fussballweltmeisterschaft, warnten die Behörden bis zum Wochenende vor Gewittern und Windböen. Videos auf der Website der Zeitung «Al Sharq» zeigen, wie die Küstenpromenade überschwemmt wurde.
Auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) wiesen die Behörden die Bewohner an, wenn möglich in den kommenden Tagen von zu Hause aus zu arbeiten, wie die staatliche Nachrichtenagentur WAM berichtete.
Im Sultanat Oman evakuierte die königliche Polizei von Überschwemmungen betroffene Täler mit Helikoptern und rettete nach eigenen Angaben mehr als 100 Menschen.
Im Iran kamen bei Überschwemmungen mindestens sechs Menschen im Nordwesten der Hauptstadt Teheran ums Leben. Neun weitere wurden verletzt, wie Rettungskräfte des Roten Halbmonds laut der Nachrichtenagentur Irna berichteten. Schon vergangene Woche waren bei Unwettern im Süden Irans mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen.
Starker Regenfall «aussergewöhnlich»
Für Roman Brogli von SRF Meteo sind solch heftige Regenfälle zu dieser Jahreszeit sehr ungewöhnlich. So falle beispielsweise in Katar oder Oman im Durchschnitt während den Sommermonaten praktisch kein Regen. Auch in Teheran gebe es in einem typischen Juli nur rund 13 Millimeter Regen. Zum Vergleich: In der Schweiz sind es gut und gerne 140 Millimeter im Juli.
Ausserordentlich feuchte Luftmassen für diese Region hätten zu Gewittern oder Platzregen geführt. «Eine solche Regenmenge hätte in Europa kaum zu Überschwemmungen geführt», sagt Brogli. Die Trockenheit in diesen Regionen mache sie darum sehr anfällig für Überschwemmungen. Das liege daran, dass die extrem trockenen Böden nur sehr wenig Wasser aufnehmen können. Wenn es dann regnet, fliesst das Wasser nur oberflächlich ab.
Ausserdem seien städtische Gebiete nicht dafür ausgelegt, Wasser effizient abfliessen zu lassen, sagt Meteorologe Brogli. «Daher kommt es wegen Sturzfluten in trockenen Regionen immer wieder zu Schäden.»