- In den letzten beiden Jahren sind laut Auswärtigem Amt vermehrt deutsche und europäische Staatsangehörige willkürklich inhaftiert worden.
- Auch Urlaubern würden nun Verhaftungen in der Türkei drohen.
- Deutschland reagiert nun mit einer Verschärfung der Reisehinweise.
Eine Sprecherin des Aussenministeriums bestätigte die Änderung. Die Reise- und Sicherheitshinweise würden fortlaufend an aktuelle Entwicklungen angepasst. «Die Hinweise für die Türkei wurden heute aktualisiert», erklärte sie am Samstag.
Jetzt wird in den Texten auch darauf verwiesen, dass mehreren europäischen, darunter deutschen Journalisten, die Akkreditierung in der Türkei ohne Angabe von Gründen verweigert wurde.
Willkürliche Verhaftungen
Zudem seien in den letzten beiden Jahren vermehrt auch deutsche Staatsangehörige willkürlich inhaftiert worden. Hintergrund sei teilweise der Verdacht auf Kontakte zu der in der Türkei als terroristisch eingestuften Gülen-Organisation.
Zudem schreibt das Auswärtige Amt, dass deutsche Staatsangehörige schon wegen regierungskritischer Stellungnahmen in sozialen Medien
festgenommen worden seien. Dabei reiche schon das Teilen oder «Liken» eines fremden Beitrags.
Verweis auf Aussagen Ankaras
Das Auswärtige Amt verweist aber auch auf Aussagen des türkischen Innenministers, dass Urlauber festgenommen werden könnten, die im Ausland an Versammlungen von in der Türkei verbotenen Organisationen teilgenommen haben.
Betroffen sein könnten etwa deutsche Staatsangehörige mit engen privaten und persönlichen Bindungen in die Türkei sowie Personen, die neben der deutschen auch die türkische Staatsangehörigkeit besitzen, warnt das Auswärtige Amt.
Das Schweizer Aussendepartement weist schon länger darauf hin, dass regierungskritische Äusserungen in sozialen Medien und im Internet nach türkischem Gesetz strafbar sind.