- Der Anteil gefälschter Waren am Welthandel ist von 2013 bis 2016 um 0.8 Prozentpunkte auf 3.3 Prozent gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
- Weltweit werden gefälschte und unerlaubt hergestellte Waren im Wert von gut 460 Milliarden Euro gehandelt.
- Allein in der Europäischen Union kommt der Anteil an importierten Fälschungen auf fast sieben Prozent.
Die Fälschungen stammten zwar praktisch aus allen Ländern der Welt. Allerdings sind den Experten zufolge China beziehungsweise Hongkong immer noch die grössten Ursprungsländer.
Am stärksten von Produktpiraterie betroffen seien Unternehmen, die vornehmlich in OECD-Ländern wie den USA, Frankreich, Italien, der Schweiz, Deutschland, Grossbritannien, Japan oder Korea angesiedelt sind.
Vor allem alltägliche Konsumgüter sind von Fälschungen betroffen – etwa Schuhe, Kosmetik oder Spielzeug. Aber auch bei Ersatzteilen, Batterien oder Luxusartikeln finden sich gefälschte Waren.
Zoll steht vor grossen Herausforderungen
Der Handel mit gefälschten Produkten sei sehr dynamisch. «Fälscher suchen aggressiv nach neuen Gewinnmöglichkeiten», heisst es in dem OECD-Bericht. Es sei zu beobachten, dass sich Kriminelle neuerdings etwa auch auf gefälschte Gitarren und Baumaterialien konzentrieren.
Die Experten beobachten einen weiteren Trend: Der Anteil kleiner Sendungen scheine zuzunehmen. Wenn nur kleine Pakete verschickt werden, sei die Chance geringer, dass sie entdeckt werden. Dies stelle insbesondere den Zoll vor grosse Herausforderungen.
Der Bericht zeigt auch auf: Die Rate der Zollabfertigungen ist insgesamt niedrig. Das hänge auch damit zusammen, dass die Behörden andere Prioritäten haben. Dazu zählten die Bekämpfung des Waffenhandels oder die Eindämmung illegaler Geldtransfers.