- In der Ex-Sowjetrepublik Armenien haben neue Massenproteste der Opposition die Hauptstadt Eriwan lahmgelegt.
- Demonstranten blockierten nach örtlichen Medienberichten die Hauptstrassen. Die U-Bahn fuhr nicht. Berichten zufolge schloss sich auch das Personal des Flughafens von Eriwan dem Streik an.
- Oppositionsführer Nikol Paschinjan hatte zu zivilem Ungehorsam aufgerufen, nachdem am Dienstag seine Wahl zum Ministerpräsidenten gescheitert war.
- Der nächste Wahlversuch soll am 8. Mai folgen.
Der seit Wochen dauernde Protest in dem 2,9 Millionen Einwohner zählenden Land im Südkaukasus richtet sich gegen Korruption und Vetternwirtschaft in der Führung. Die Demonstranten haben bereits den Rücktritt von Ministerpräsident Sersch Sargsjan erzwungen. Sie kommen aber nicht an der Mehrheit von dessen Republikanischer Partei im Parlament vorbei.
Zweiter Wahlversuch nächste Woche
Die Regierungspartei könnte auch den zweiten Wahlanlauf nächste Woche ins Leere laufen lassen. Dann käme es nach der armenischen Verfassung zu Neuwahlen. Auf die Wahlvorbereitungen könnten die Republikaner als regierende Partei entscheidend Einfluss nehmen.
Das isolierte Armenien ist auf Russland als Schutzmacht angewiesen, es ist zugleich dessen wichtigster Partner in der konfliktträchtigen Region mit Grenzen zum Iran und zur Türkei.