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Zugausfälle und Verspätungen Zeitgleiche Warnstreiks im deutschen Luft- und Schienenverkehr

  • Im Tarifstreit bei der Bahn will die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zum zweiten Mal den Schienenverkehr bundesweit lahmlegen.
  • Am Freitag von 3 bis 11 Uhr seien alle EVG-Mitglieder bei der Deutschen Bahn und in weiteren rund 50 Bus- und Bahn-Unternehmen zum Arbeitskampf aufgerufen, erklärte die EVG.
  • Damit müssen sich Reisende und Wochenend-Pendler auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen – dies zum Teil auch in der Schweiz.
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Archiv: Am 27. März legte ein grosser Verkehrsstreik Deutschland lahm
Aus Tagesschau vom 27.03.2023.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 47 Sekunden.

Insbesondere der Fernverkehr der Deutschen Bahn dürfte den ganzen Tag weitgehend zum Erliegen kommen, weil die Züge am Morgen nicht auf die Strecke gebracht werden können. Offen lässt die EVG derzeit noch einen Streikaufruf an die Belegschaft beim Bahnunternehmen Transdev. Denn dort werden am Mittwoch noch Verhandlungen geführt.

Die Gewerkschaft setzt nach eigenen Angaben «ein deutliches Zeichen, dass wir nicht die Fahrgäste, sondern die Unternehmen treffen wollen, indem wir diesmal zu einem zeitlich befristeten Warnstreik in den frühen Morgenstunden aufrufen». Zu verantworten hätten dies die Arbeitgeber, die sich bislang konstruktiven Tarifverhandlungen verweigerten.

Auch Bahn- und Flugverkehr in der Schweiz betroffen

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Die SBB teilte auf Anfrage mit, dass noch nicht ganz klar sei, wie gross die Auswirkungen für den Schweizer Bahnverkehr ausfallen werden. Man rechne aber mit Einschränkungen. Die deutschen Züge, die durch die Schweiz fahren, würden ab der Grenze durch Züge der SBB ersetzt.

Weil auch die Gewerkschaft Verdi an einigen deutschen Flughäfen am Freitag die Arbeit niederlegt, muss die Fluggesellschaft Swiss einige Flüge von und nach Hamburg, Düsseldorf und Köln streichen.

Die Gewerkschaft Verdi hat zudem für Donnerstag und Freitag die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und in Servicebereichen an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Es sei mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder -streichungen zu rechnen, warnte Verdi.

Die EVG hat sich eigenen Angaben zufolge vor dem erneuten Warnstreik nicht mit Verdi abgesprochen. Dass nun am Freitag zeitgleich im Luft- und Schienenverkehr gestreikt werde, sei ein Zufall.

Das fordern die Gewerkschaften – das bieten die Arbeitgeber

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Die EVG fordert bei einer Laufzeit von einem Jahr mindestens 650 Euro mehr im Monat oder zwölf Prozent mehr bei den oberen Einkommen. Derzeit verhandelt die Gewerkschaft in zweiter Runde nach und nach mit den rund 50 Bahnunternehmen.

Mit der Deutschen Bahn ist das nächste Treffen für die kommende Woche angesetzt. Bei dem Konzern betreffen die Tarifverhandlungen gut 180'000 der etwa 230'000 Beschäftigten.

Die Deutsche Bahn zeigte sich zuletzt offen, den Schlichtungsvorschlag bei den Verhandlungen für den öffentlichen Dienst als Grundlage für die eigenen Gespräche zu übernehmen. Dieser sieht zunächst steuer- und abgabenfreie Sonderzahlungen von 3000 Euro in mehreren Stufen vor. Ab März 2024 soll es dann einen Sockelbetrag von 200 Euro sowie anschliessend ein Lohnplus von 5.5 Prozent geben.

Hintergrund dieser Warnstreiks sind die Verhandlungen zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) um die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlöhnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen. Ein schriftliches Angebot des BDLS sei unzureichend und nicht einigungsfähig, betonte die Gewerkschaft. Die Verhandlungen sollen am 27. und 28. April fortgesetzt werden.

In Berlin haben zudem Vertreter der «Letzten Generation» Verkehrsbehinderungen angekündigt. Bekannt geworden sind die Aktivisten vor allem dadurch, dass sie sich auf Strassen festkleben, um gegen den klimaschädlichen Verkehr zu protestieren.

Bereits Ende März ging nichts mehr

Erst Ende März war der Verkehr mit Zügen, Bussen und Flugzeugen in Deutschland weitgehend zum Erliegen gekommen in Folge eines bundesweiten grossen Warnstreiks der EVG und von Verdi. Von dem 24-stündigen Arbeitskampf waren Millionen Berufspendler und Reisende sowie der Güterverkehr betroffen.

Eine Hinweistafel weist auf den Streik hin
Legende: Vergangenen Monat kam es bereits zu einem bundesweiten Warnstreik im Bahnverkehr. IMAGO/Seeliger

SRF 4 News, 18.04.23, 16:00 Uhr ; 

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