- Rund zwei Monate nach dem Amtsantritt der neuen Regierung in Peru hat der umstrittene Kabinettschef Guido Bellido seinen Posten geräumt.
- «Wir akzeptieren den Rücktritt des Präsidenten des Ministerrats, Guido Bellido», sagte Staatsoberhaupt Pedro Castillo in einer Ansprache im peruanischen Fernsehen.
Bellidos Schritt zog den Rücktritt aller Minister nach sich. Castillo vereidigte noch am selben Abend das neue Kabinett. Auf Bellido folgt die ehemalige Interimspräsidentin des Kongresses, Mirtha Vázquez. Zudem kam es zu rund einem halben Dutzend weiterer Veränderungen.
Der ehemalige Dorfschullehrer Castillo war Ende Juli nach einem äusserst knappen Wahlsieg und wochenlangem juristischen Streit mit der unterlegenen Rechtspopulistin Keiko Fujimori als Präsident vereidigt worden. Bereits in den ersten Wochen seiner Amtszeit geriet die Regierung des unerfahrenen neuen Staatschefs allerdings unter Druck.
So wird gegen den nun zurückgetretenen Kabinettschef Bellido, der dem Präsidenten unterstellt war, wegen Geldwäsche und Rechtfertigung des Terrorismus ermittelt. Zuletzt hatte Bellido damit gedroht, die Gasförderung zu verstaatlichen. Weniger als einen Monat nach dem Amtsantritt der neuen Regierung war bereits Aussenminister Héctor Béjar wegen umstrittener Äusserungen zum Terrorismus in dem südamerikanischen Land zurückgetreten.