Trotz mehrmonatiger Gespräche und nach zweitägigen intensiven Verhandlungen am Genfersee sind die Gespräche zwischen den Führern der griechischen und türkischen Zyprer ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Verhandlungen zwischen Nikos Anastasiades und Mustafa Akinci fanden unter UNO-Schirmherrschaft Mont Pèlerin statt.
Keine Einigkeit beim Grenzverlauf
Die Vereinten Nationen bestätigten, dass sich die beiden Gesprächspartner nicht hätten einigen können. Zuvor war das Scheitern der Gespräche aus Delegationskreisen publik geworden. Die beiden Volksgruppenführer werden nun nach Zypern reisen und dort prüfen, wie es weitergehen soll, wie es in einer Erklärung des Sondergesandten von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, Espen Barth Eide, hiess.
Im Mittelpunkt stand in dieser Phase die heikle Frage der Grenzen zwischen den beiden Bundesstaaten, die eine künftige Bundesrepublik Zypern bilden sollen. Anastasiades und Akinci wollten zunächst festlegen, welche der seit 1974 von türkischen Truppen besetzten Gebiete (rund 34 Prozent plus etwa drei Prozent Pufferzone) im Falle einer umfassenden Lösung an die griechischen Zyprer zurückgegeben werden sollen.
Türken verweigerten detaillierte Karten
Die griechischen Zyprer forderten bis zuletzt, dass die künftigen innerzyprischen Grenzen auf Karten genau definiert werden. Diese «hartnäckige Haltung» sei der Grund für das Scheitern der Gespräche, hiess es aus türkisch-zyprischen Delegationskreisen.
Aus den Verhandlungskreisen der griechischen Zyprer war zu erfahren, dass sich die türkisch-zyprische Seite auf eine vage Auflistung der Prinzipien, die bei der Neudefinition der Grenzen gelten sollen, beschränken wollte. Karten legte Akinci keine vor, wie es weiter hiess.
Zypern ist seit einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention 1974 geteilt. Die Inselrepublik ist seit 2004 EU-Mitglied. Das EU-Recht gilt aber nur im griechisch-zyprischen Süden. Der türkisch-zyprische Norden wird nur von Ankara anerkannt.