Rund 250 Krähen leben im Gebiet Liebrüti im aargauischen Kaiseraugst – und diese machen viel Lärm. Viel wurde schon versucht, um die Vögel von ihren Schlafplätzen im Wohngebiet zu vertreiben. So wurde etwa ein Falkner beauftragt, mit seinem Wüstenbussard die Krähen zu verjagen. Zudem wurden die Grüngut-Sammelstellen abgedeckt, damit die Vögel zu weniger Nahrung kommen.
Nun testet die Gemeinde einen weiteren Ansatz: Eine Drohne in der Form eines Falken soll die Krähen vergrämen. Eine private Firma kam mit ihrem «Ornithopter» auf die Gemeinde Kaiseraugst zu. Seit Anfangs August wird die Vogeldrohne nun drei Wochen lang getestet.
Der Robotervogel sieht aus wie ein Falke. Wie ein richtiges Tier schlägt er mit den Flügeln, was ihn auch in der Luft hält. Das Gerät hat eine Spannweite von einem Meter und wiegt 700 Gramm. Nach 15 Stunden im Einsatz muss es zum Hersteller nach Holland in die Revision.
Auch ein Sturzflug ist mit dem ferngesteuerten Gerät möglich. Landen muss es auf dem Boden, weshalb ein abgesperrter Bereich auf einer Wiese als Landeplatz nötig ist. Für den Einsatz des Robotervogels sind zwei Personen nötig: Der Pilot steuert das Gerät, eine weitere Person beobachtet. Geflogen wird in der Testphase 10 bis 15 Mal am Tag für je 5 Minuten über einem abgesperrten Fussballfeld mitten in Kaiseraugst.
Der Einsatz einer solchen Drohne für die Vergrämung von Krähen sei in der Schweiz einzigartig, so die Gemeinde Kaiseraugst. Eingesetzt wird der Robotervogel aber bereits im Weinbau, wo er Vögel vertreibt, welche die Trauben stehlen. Auch Flughäfen im Ausland setzen auf die Drohne. Dort vertreibt der Roboter Vögel, welche den Flugzeugen in die Quere kommen.
Ob mit dem Hightech-Falken die Krähenplage in Kaiseraugst nachhaltig bekämpft werden kann, kann auch der Anbieter der Drohne nicht mit Sicherheit sagen. Wenn eine Krähe aber von einem Falken verfolgt werde, dann komme sie nie mehr an diesen Ort zurück, so die Idee.