Klimawandel, Umweltschutz und Nachhaltigkeit waren letzte Woche grosse Themen am WEF in Davos. Doch wenn es um konkrete Taten geht, waren die WEF-Teilnehmer weniger ehrgeizig. Auf der Promenade in Davos stank es nach Abgasen wegen des vielen Verkehrs.
Schwarze Limousinen standen teilweise noch um elf Uhr abends auf der Promenade im Stau. Das Verkehrsaufkommen war auch dieses Jahr gross. Die Werte der Stickoxide in der Davoser Luft waren während der WEF-Woche mehr als doppelt so hoch wie sonst. Annähernd so schlechte Werte werden höchstens während des Spenglercups erzielt.
In der vierten Januarwoche während des WEF überschreiten die Werte immer wieder die gesetzlichen Grenzwerte, wie die Messungen vom Kanton Graubünden zeigen. Im Vergleich zu anderen Jahren seien die Werte aber besser, sagt WEF-Direktor Alois Zwinggi.
Daten Kanton Graubünden
Die Organisatoren versuchten, die Besucher für eine Anreise mit dem öffentlichen Verkehr zu ermuntern. Dafür richtete die Gemeinde Davos extra eine zusätzliche Zughaltestelle beim Kongresshaus ein, welche von der Gemeinde und dem WEF hälftig finanziert wird.
Das WEF selber habe bei den eigenen Autos gehandelt, sagt WEF-Direktor Zwinggi: «Die Autoflotte des WEF besteht zur Hälfte aus E-Mobilen. Und wir haben den Energieverbrauch reduziert».
Aber die Gäste zwingen, umweltfreundlich zu handeln, das könne das WEF nicht, so Alois Zwinggi. Viele reisen in Limousinen an und Fahrer warten bei laufendem Motor.
Zwinggi wünscht sich eine autofreie Promenade in Davos, darüber entscheidet allerdings der Kanton. Im März wolle man an einer Sitzung zusammen mit Kanton, Gemeinde, Polizei und RhB auch das Thema Luftbelastung nochmals aufgreifen. Bereits letztes Jahr hatte das WEF Verbesserungen angekündigt.