Die MCH Group steckt seit geraumer Zeit in einer Krise, welche sich wegen der Corona-Pandemie sogar noch akzentuiert hat. Ihre beiden Flaggschiffe, die Art Basel und die Baselworld sind ins Schlingern geraten, respektive am Untergehen. Während die Kunstmesse Art Basel vorerst für dieses Jahr abgesagt wurde, wird es die Uhren- und Schmuckmesse Baselworld - in der Form wie man sie gekannt hat - nicht mehr geben.
Weil diese beiden Messen ausfallen, braucht die MCH Group dringend flüssige Mittel. Aus diesem Grund will das Unternehmen sein Aktienkapital erhöhen und die neuen Aktien an einen neuen Investor verkaufen. Dieser ist der Öffentlichkeit zwar noch nicht bekannt, die MCH Group sagt indes, dass ein solcher bereitstehe und sich zeigen werde, sobald der Deal stehe.
Kantone wollen weiterhin das Sagen haben
Das Problem ist nur, dass bei einer Aktienkapitalerhöhung der Kanton Basel-Stadt als Mitbesitzer ein Aktien-Bezugsrecht hätte. Die Basler Regierung beantragt deshalb dem Parlament, dass man als Kanton in diesem Fall auf das Bezugsrecht verzichten soll, damit der neue Investor alle neuen Aktien kaufen kann. Wichtig sei allerdings, dass die öffentliche Hand - nebst dem Kanton Basel-Stadt sind auch die Kantone Zürich und Basel-Landschaft sowie die Stadt Zürich an der MCH Group beteiligt - stets einen Drittel der Aktien und somit die Sperrminorität halte.
Damit könnte man zum Beispiel verhindern, dass der Zweck der Gesellschaft verändert würde, der besagt, dass die MCH Group ausdrücklich an den Standorten Basel, Zürich und Lausanne Messen und Events veranstalten soll. Dass der Grosse Rat bei diesem Deal mitspielt, ist sehr wahrscheinlich. Die vorberatende Wirtschaftskommission hat dem Vorschlag fast geschlossen zugestimmt, bei einer Enthaltung.