- Wenn in der Stadt Luzern ein Car anhält, um Touristen abzuladen, soll er künftig dafür zahlen.
- Der Stadtrat will die Einführung einer Gebühr für die Car-Anhalteplätze prüfen. Knacknuss dürfte deren Höhe sein.
- Ziel einer solchen Abgabe ist es, dass besonders in den Stosszeiten weniger Touristenbusse ins Stadtzentrum fahren.
Der Stadtrat von Luzern beantragt dem Stadtparlament, ein Postulat der SP/Juso-Fraktion gutzuheissen. Die Postulanten schlagen als Richtgrösse 120 Franken pro Bus vor. Das entspricht ungefähr 3 Franken pro aus- und einsteigender Person.
Heute können die Cars am Schwanenplatz nahe der Seebrücke und den Uhrengeschäften gratis anhalten, um die Touristen aus- und einsteigen zu lassen. Ebenso beim Löwenplatz vor dem Bourbaki-Museum. Diese Situation kritisieren die Postulanten in ihrem Vorstoss: So werde das innerstädtische Verkehrssystem stark belastet und es würden Kosten verursacht.
Als Gegenleistung für die Gebühr solle der Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit verbessert werden, heisst es im Postulat. Die eingenommenen Gebührengelder sollen ausserdem zur Aufwertung der Innenstadt verwendet werden.
Gebühr könnte variieren
Der Stadtrat schreibt in seiner Antwort auf das Postulat, er wolle den Car-Tourismus zwar weiterhin ermöglichen, aber auch steuern. Zentrales Element ist für den Stadtrat die Höhe der Gebühr. Auf Anfrage sagte der zuständige Stadtrat Adrian Borgula: Zum heutigen Zeitpunkt könne er sich nicht auf die geforderten 120 Franken als Richtgrösse festlegen.
Andere internationale Touristen-Destinationen hätten eine höhere Service-Qualität und tiefere Anhalte-Gebühren. Luzern sei zwar beliebt, könne aber nicht mit Paris, Rom oder Venedig verglichen werden.
Der Stadtrat schlägt ein zweistufiges Vorgehen vor. In einem ersten Schritt solle eine «moderate» Anhalte-Gebühr eingeführt werden. Eventuell abhängig davon wo und um welche Uhrzeit der Car seine Gäste ab- oder einladen will, präzisierte Stadtrat Borgula.
In einem zweiten Schritt, wenn eine neue Strategie für den Tourismus in Luzern erarbeitet sei, solle dann eine eigentliche Lenkungs-Abgabe geschaffen werden. Die Gebührenhöhe werde wesentlich davon abhängen, in welche Richtung sich der Tourismus in der Stadt entwickeln solle.