- Alpinismus ist neu als Weltkulturerbe anerkannt.
- Die Unesco hat den Alpinismus auf ihre Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
- Diese Kandidatur wird von Alpinistinnen und Bergführern aus Frankreich, Italien und der Schweiz getragen.
Das Unesco-Komitee für die Bewahrung des immateriellen Kulturerbes fällten diesen Entscheid am Mittwoch in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Die Kandidatur ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Frankreich, Italien und der Schweiz, unter der Leitung von Frankreich, wie es in einer Mitteilung des Bundesamtes für Kultur (BAK) vom späten Mittwochabend heisst.
Der Alpinismus sei geprägt von einer gemeinsamen Kultur, von geteilten Kenntnissen über die Geschichte der Praktik selbst und ihrer Werte und von spezifischen Kenntnissen.
Symbiose von Schönheit und Gemeinschaft
Die Kultur des Alpinismus stütze sich auf ethische Grundlagen im Zusammenhang mit der Schönheit der Routen und der Bewegung des Aufstiegs, heisst es weiter vom BAK, und sie lasse ethische Prinzipien entstehen: den Einsatz aller, den sparsamen Umgang mit den Mitteln, das richtige Abschätzen von Risiken und die Pflicht zur gegenseitigen Hilfe und Rettung zwischen den Praktizierenden.
Zudem beruhe der Alpinismus auf Formen der Gemeinschaft. Das Zusammensein in den Hütten biete den Alpinistinnen und Alpinisten Gelegenheit, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Die «Seilschaft» als grundlegende physische Verbindung versinnbildliche die Solidarität und erfordere von den Partnerinnen und Partnern ein gegenseitiges Verständnis und ein stetes Teilen der Verantwortung. Im Alpinismus habe Wettkampf keinen Platz.
Der Unesco-Ausschuss tagt noch bis zum Samstag. Das Gremium berät dort über die Aufnahme von lebendigen Traditionen, Bräuchen und Handwerkstechniken in die Unesco-Listen des immateriellen Kulturerbes der Menschheit. In diesem Jahr sind den Angaben zufolge 50 Kulturformen vorgeschlagen, darunter neben dem Alpinismus die traditionelle Thai-Massage Nuad Thai und das Spiel auf der irischen Harfe.