- Der Londoner Flughafen Gatwick bleibt auch am Donnerstag nach Drohnensichtungen weiter gesperrt.
- Seit Mittwochabend sorgen unidentifizierte Drohnenflüge auf dem Flughafengelände für massive Störungen im Flugbetrieb.
- Passagiere wurden aufgerufen, nicht anzureisen, ohne sich vorher bei ihrer Airline zu versichern, dass ihr Flug tatsächlich stattfindet.
- Laut dem Sender BBC kann der Flugbetrieb frühestens am Freitagmorgen wieder aufgenommen werden.
Die Polizei in der Grafschaft Sussex im Süden Englands bezeichnete die Störungen durch eine Flugdrohne als «absichtliche Handlung», die sie mit allen verfügbaren Mitteln unterbinden werde. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gebe es jedoch keine.
Mehr als 20 Polizeieinheiten suchten nach den Urhebern der Drohnenflüge. Doch noch immer ist es laut Polizei nicht gelungen, den Ort der Fernsteuerung der Drohne zu finden und den oder die Betreiber auszuschalten. Laut britischen Medienberichten setzt die Polizei Scharfschützen und einen Helikopter ein, um die Verantwortlichen ausfindig zu machen. Diesen droht eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren.
Bereits am Mittwochabend waren in Gatwick alle Starts und Landungen bis auf Weiteres ausgesetzt worden, nachdem eine oder mehrere Drohne über dem Flugfeld gesichtet worden waren.
Flugverkehr vollständig gestoppt
Viele Passagiere sassen stundenlang in ihren startklaren Maschinen fest, während ankommende Flugzeuge zu – teils hunderte Kilometer entfernten – Flughäfen umgeleitet wurden. In den frühen Morgenstunden des Donnerstags war der Betrieb kurzzeitig wieder aufgenommen worden, dann aber erneut gestoppt worden.
Einem Flughafensprecher zufolge sollen allein am Mittwochabend 10’000 Passagiere von den Störungen in Gatwick betroffen gewesen sein. Weitere 110’000 Menschen sollten am Donnerstag entweder von dem zweitgrössten britischen Airport aus abreisen oder an dem Flughafen ankommen. Gemäss dem Flughafenchef wird es mehrere Tage dauern, bis man den normalen Flughafenbetrieb garantieren könne.
Unterdessen wurden auch an mehreren Flughäfen im Südwesten Deutschlands die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt, nachdem es am Mittwoch Berichte über Ausspähversuche am Flughafen Stuttgart gegeben hatte.