Darum geht es: Die Omikron-Variante BA.2 wurde erstmals im November 2021 entdeckt, im Dezember wurde sie benannt. In Dänemark macht BA.2 bereits mehr als die Hälfte der Infektionen aus – und kann der Grund für die dort rasant steigenden Ansteckungszahlen sein. In der Schweiz sind laut BAG bislang zehn Fälle registriert worden (Stand 25.1.), das dürfte aber eine Unterschätzung sein. In Dänemark, Grossbritannien und anderen Ländern breitet sich BA.2 aus, die Variante setzt sich offenbar gegen «Original»-Omikron BA.1 durch. Das spricht dafür, dass sie etwas besser kann und fitter ist.
Das ist über BA.2 bekannt: Bislang weiss man bloss sicher, dass sich BA.2 gegen die bisher bekannte Omikron-Variante durchsetzen kann. Warum das so ist, ist jedoch noch nicht ganz klar. Es kann sein, dass BA.2 ansteckender ist, es kann aber auch sein, dass die neue Variante noch besser darin ist, schon immune Personen noch einmal zu infizieren. In diesem Fall hätte BA.2 eine bessere Immunflucht entwickelt. Was die Krankheitsverläufe angeht, sagen die Experten, dass es bislang keine Hinweise darauf gebe, dass BA.2 deutlich kränker machen würde als ihre Schwestervariante Omikron BA.1.
So wird auf BA.2 getestet: Grundsätzlich zeigen die PCR-Tests zuverlässig an, ob jemand Corona-positiv ist oder nicht – egal welche Virenvariante vorliegt. Antigen-Tests dagegen sind ja ohnehin weniger zuverlässig als PCR, und bei Omikron hängt die Zuverlässigkeit auch stark davon ab, ob man die Probe in der Nase oder im Rachen nimmt. Wie sich das bei BA.2 verhält, muss man noch herausfinden.
Das ist bei BA.2 anders: Man hat einiges darüber gehört, dass BA.2 eine «Tarnkappen»-Variante sei, was das Erkennen im PCR-Test angeht. Beim Original-Omikron konnte man im PCR ohne aufwändige Sequenzierung schnell sehen, ob es sich bei einer Virenprobe um Omikron oder Delta handelte. Diese Abkürzung funktioniert bei BA.2 nicht. Um sicherzugehen, ob es sich um BA.2 handelt, muss die Probe also sequenziert werden.
Das wird jetzt noch erforscht: Vor allem zwei Fragen sind im Zusammenhang mit BA.2 von grossem Interesse: Warum schafft es die Variante so gut, sich gegen Omikron-BA.1 durchzusetzen? Ist BA.2 einfach ansteckender oder ist die Variante noch besser in punkto Immunflucht? Und: Wie steht es um die Schwere oder Milde der Krankheitsverläufe? Als Fazit lässt sich sagen, dass es sicher gut ist, BA.2 eng weiterzuverfolgen. Vorsicht und Aufmerksamkeit sind gut, aber für Aufregung ist es sicher zu früh.