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Mühsame Vermieter bremsen E-Auto-Fahrerinnen aus
Aus Kassensturz vom 14.06.2022.
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Frust fehlende Ladestationen Mühsame Vermieter bremsen E-Auto-Fahrerinnen aus

Viele Mieter würden gern ihr E-Auto zu Hause laden. Doch oft verweigern Vermieterinnen die nötigen Installationen.

Die Nachfrage nach Elektro-Autos in der Schweiz steigt rasant. Bereits jedes fünfte neu zugelassene Auto ist ein Elektro- oder Plug-In-Hybrid-Modell. Doch der Umstieg auf ein E-Auto ist für viele Mietende ein Problem – weil sie es zu Hause gar nicht laden können. Denn oft verweigert die Eigentümerschaft die Installation der nötigen Lade-Infrastruktur. So erlebt hat es auch Daniel V., der in einem neu gebauten Mehrfamilienhaus zur Miete wohnt.

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Daniel V.: «Es ist kein grosser Betrag für solch eine grosse Überbauung mit 18 Parkplätzen.»
Aus Kassensturz vom 14.06.2022.
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Er schlug dem Eigentümer sogar vor, er würde für alle Kosten einer Einzellösung aufkommen. Doch für den Vermieter war nur eine Gesamtlösung für die 18 Parkplätze der Tiefgarage denkbar. Doch die dafür nötigen 8000 -10’000 Franken wollte er nicht investieren. Kein Einzelfall: «Kassensturz» hat auf einen Aufruf sehr viele ähnliche Zuschriften von Mieterinnen und Mietern erhalten.

Ladestationen in einer Tiefgarage.
Legende: Mit einer Ladestation in der Tiefgarage lassen sich die Akkus der Autos über Nacht aufladen. SRF

Aber auch bei Stockwerk-Eigentümern harzt es oft mit dem Ausbau von Ladestationen, wie die Reaktionen zeigen. Dies, weil sich nicht alle Eigentümer an einer Lösung finanziell beteiligen wollen und einer Lösung nicht zustimmen.

Viele Bedenken gegen Ladestationen sind unbegründet

Doch warum sperren sich viele Eigentümer gegen die zukunftsträchtigen Investitionen? Neben den Investitionen seien es oft Befürchtungen, dass leistungshungrige Elektroautos die Stromversorgung im Haus kollabieren lassen könnten. Das seien unbegründete Bedenken, sagt Rico Grünenfelder, Leiter der Verkaufsberatung beim Bündner Stromkonzern Repower.

Es wird nie der Fall sein, dass ein Staubsauger, Kühlschrank oder ein Backofen nicht funktioniert.
Autor: Rico Grünenfelder Leiter Verkaufsberatung, Bündner Stromkonzern Repower

«Es wird nie der Fall sein, dass ein Staubsauger, Kühlschrank oder ein Backofen nicht funktioniert.» Dafür würden sogenannte dynamische Lastmanagement-Systeme sorgen. Diese bedienen zunächst die prioritären Strom-Bedürfnisse der Wohnungen. Der Rest des Stromes geht dann in die Tiefgarage und wird dort verteilt auf die Elektrofahrzeuge. Hinzu komme, dass der Energiebedarf eines Elektroautos häufig überschätzt werde. «Ein Auto in der Schweiz fährt im Schnitt 32 Kilometer weit. Das sind weniger als 10 Kilowattstunden. Das lässt sich einfach über Nacht über mehrere Stunden laden.»

Kommt bald der Zwang zur Ladestation?

Eigentümer, die nicht bereit sind, Lademöglichkeiten für Elektro-Autos anzubieten, werden bald auch das Parlament beschäftigen. Mieterinnen und Mieter sollen ein Recht auf eine Ladestation zu Hause haben. Dies fordert Jürg Grossen, Präsident von Swiss E-Mobility und GLP-Nationalrat, in einer Motion.

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Jürg Grossen, Präsident von Swiss E-Mobility und GLP-Nationalrat: «Für kürzere Wege würden so Wagen mit kleineren Batterien reichen, was ökologisch sinnvoll ist.»
Aus Kassensturz vom 14.06.2022.
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Denn dies mache doppelt Sinn: «Wenn einmal alle oder die meisten Autos elektrisch sind, dann wird es wichtig sein, dass sie eben langsam geladen werden, mit einer kleinen Ladeleistung. Also dort, wo sie lange stehen: Zu Hause und am Arbeitsplatz.» Und der zweite Aspekt: Wer kurze Strecken fährt und das Auto immer laden kann, der könne auch ein Auto mit einer kleineren Batterie wählen, was ökologisch sinnvoll sei.

Es muss sich also etwas bewegen im Land der Mieter. So wie bei Daniel V. Während den Recherchen von «Kassensturz» hat sein Vermieter eingelenkt und installiert nun eine Ladestation – und dies sogar gratis.

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Studiogespräch mit Markus Meier, Direktor Hauseigentümerverband und Krispin Romang, Geschäftsführer Swiss eMobility
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Kassensturz, 14.06.22, 21:05 Uhr

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