CO2 ist ein Gradmesser für die Luftqualität. Schon ab 800 ppm (parts per million) sinkt die Konzentrationsfähigkeit in Schule und Büro. Laut Arbeitsgesetz ist die Raumluftqualität unter 1000 ppm gut. Über 2000 ppm werden «besondere Massnahmen» erforderlich. Je höher der Wert, desto wahrscheinlicher wird auch die Übertragung von Viren durch Aerosole – zum Beispiel Sars-Cov-2.
CO2-Werte auf Displays sind recht genau
«Kassensturz» liess neun CO2-Messgeräte testen. Das Labor überprüfte die Genauigkeit. Ingenieurin Christine Seuffert: «Wir haben die Geräte zusammen mit einem Referenzmessgerät in einem kleinen Raum aufgestellt und dann die CO2-Konzentration langsam erhöht.» Erfreulich: Alle Messgeräte zeigen die CO2-Werte in der Umgebung recht genau an.
Testtabelle
Die Farben Orange und Rot alarmieren oft zu spät
Zusätzlich überprüfte das Labor, bei welchen CO2-Konzentrationen die Ampeln von einer Farbe zur nächsten springen. Der Farbwechsel ist entscheidend, um rechtzeitig mit Lüften anzufangen. In diesem Kriterium war die Streuung gross: Netatmo zum Beispiel schaltete im Test erst bei 1200 ppm CO2 auf Orange und bei 2550 ppm auf Rot – viel zu spät.
Nur ein Messgerät war ungenügend
«Ungenügend» ist einzig Netatmo Smart Home, das via App zu bedienen ist. Die Ampel zeigt nur an, wenn man auf das Gerät drückt. Prüfer Henning Pedersen folgert: «Für ein Büro ist das Gerät nicht geeignet.»
Damit ist Manor, wo «Kassensturz» das Gerät gekauft hat, gar nicht einverstanden. «Die Netatmo-App auf dem Smartphone jedes Nutzers stellt sicher, dass sämtliche Informationen stets von überall abrufbar sind.» Das sei «ein erheblicher Vorteil» gegenüber der Anzeige auf einem Display. Zum Vorwurf der viel zu hohen Alarmwerte schreibt Manor: Die Schwellen der Ampelfarben liessen sich individuell definieren.
Viele gute Geräte
Die meisten CO2-Messgeräte schneiden mit Gesamturteil «Gut» ab: Die Geräte von TFA, Drehson und Hama mit Noten von 4,9 und 5,0, Abus und der CO2-Monitor SA-1200 P mit 5,1.
Testsieger Technoline WL 1030, gekauft bei Conrad.ch, ist nur ein Quäntchen besser. Henning Petersen vom Labor MBBM begründet das gute Ergebnis: «Das Display ist leicht ablesbar, auch aus der Ferne und von der Seite. Und es schneidet überhaupt in allen Bereichen gut ab.» Mit einem Preis um 100 Franken gehört es sogar zu den günstigsten Geräten im Test.
Reine CO2-Ampeln: Licht und Schatten
Zusätzlich zu den CO2-Messgeräten liess «Kassensturz» auch zwei reine «CO2-Ampeln» testen – also Geräte ohne Messwert-Anzeige. Die CO2-Ampel von Caru wurde als «gut» bewertet. Die Ampelfarben sind von weitem sichtbar, die Ampelwerte aber höher als angegeben. Caru vermutet, das Gerät habe sich nicht richtig kalibriert, die Abweichung sei unerklärlich.
«Ungenügend» hingegen schnitt die CO2-Ampel Humatech ab: Bei hoher CO2-Konzentration zeigte sie immer noch eine mittlere Konzentration an. Eine gelegentliche Neueinstellung des Geräts sorge für akkuratere Messwerte, schreibt Brack.ch als Verkäufer des Geräts.