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Die Meerestemperatur steigt, das polare Eis schmilzt, der Meeresspiegel steigt
Aus SRF 4 News aktuell vom 14.01.2020.
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Grosse Studie zum Klimawandel Die Meere erwärmen sich immer schneller

Drastische Zahlen: Der Mensch hat die Meere innert 25 Jahren mit der Energie von 3.6 Milliarden Atombomben aufgeheizt.

Die Weltmeere waren einer aktuellen Analyse zufolge im vergangenen Jahr so warm wie nie zuvor seit Beginn der globalen Erfassung. Zudem beschleunige sich die Erwärmung der Ozeane durch den Klimawandel, warnt ein Team von 14 Wissenschaftlern aus elf Instituten verschiedener Länder.

Meere erwärmen sich immer stärker

Die vergangenen zehn Jahre haben die höchsten Meerestemperaturen seit den 1950er-Jahren gebracht, wobei die letzten fünf Jahre die wärmsten waren. Dies geht aus der Untersuchung hervor, die im Fachmagazin «Advances in Atmospheric Sciences» vorgestellt wurde.

Die Meerestemperatur bis in zwei Kilometer Tiefe lag im vergangenen Jahr um etwa 0.075 Grad über dem Durchschnitt von 1981 bis 2010. So der Bericht weiter, der führend von Cheng Lijing vom Institut für atmosphärische Physik an Chinas Akademie der Wissenschaften verfasst wurde.

Unvorstellbar grosse Menge Energie

Die enorme Menge an Energie in Form von Wärme, die der Mensch über den Klimawandel in den vergangenen 25 Jahren in die Ozeane gesteckt habe, entspreche 3.6 Milliarden Atombombenexplosionen vom Ausmass wie im japanischen Hiroshima. Das sei in etwa die Wärme, die entstanden wäre, wenn jeder Erdenbewohner ununterbrochen 100 Mikrowellengeräte zum Aufheizen der Meere am Laufen gehabt hätte, schreibt der britische «Guardian».

Die Forscher hatten für ihre Studie die Daten für die Erwärmung bis in 2000 Meter Meerestiefe zusammengefasst. Sie kommen zum Schluss, dass seit 1970 mehr als 90 Prozent der Erderwärmung in die Ozeane geflossen ist.

Die Folgen sind sehr langwierig

Als eine der Hauptfolgen der Meereserwärmung wird ein Ansteigen des Meeresspiegels genannt. Dazu kommen Auswirkungen auf Lebewesen wie etwa Korallenbleichen in tropischen Gebieten sowie verheerendere Auswirkungen von Stürmen und Hurrikanen.

«Die Erkenntnisse der Studie sind in der Tat besorgniserregend», sagt der Klimaforscher Thomas Fröhlicher von der Universität Bern als Leitautor des UNO-Weltklimaberichts zu den Ozeanen. Das Meeressystem sei sehr träge. Deshalb habe die Erwärmung sehr langfristige Folgen.

Warum wird in 2000 Meter Tiefe gemessen?

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Die Temperatur in 2000 Metern Tiefe wird mit Tauchrobotern gemessen, sogenannten Treibbojen. Dies sei seit rund 20 Jahren möglich, sagt Klimaphysiker Thomas Fröhlicher. Derzeit gebe es erst vereinzelte Treibbojen, die unter dem enormen Druck von mehr als 200 bar in über 2000 Metern Meerestiefe noch funktionierten. Deshalb umfasse die Studie die Temperaturen bis zu 2000 Metern Tiefe.

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