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Ju-52 fliegt wieder «Wir sind ‹fit to fly›»

  • Die Ju-Air hebt heute Freitag erstmals nach dem Absturz mit 20 Todesopfern wieder ab.
  • An einer Pressekonferenz im Airforce-Center in Dübendorf wurde zuerst den Opfern mit 20 Kerzen gedacht.
  • Die Verantwortlichen der Ju-Air begründeten die Wiederaufnahme des Flugbetriebs mit der positiv ausgefallenen Sicherheitsprüfung.
  • Der geplante zweite Flug um 18 Uhr ist abgesagt, weil Gewitter angekündigt sind.

Die Pressekonferenz sei nicht «courrant normal», sagte Mediensprecher Christian Gartmann zu Beginn. Daran erinnern auch die 20 Kerzen für die 20 Menschen, die am 4. August ihr Leben verloren haben. Die Anwesenden und Journalisten hielten eine Gedenkminute ab.

Kurt Waldmeier, Geschäftsführer der Ju-Air sagte: «Heute Nachmittag nehmen wir den Flugbetrieb wieder auf, im Bewusstsein, dass es für einen Teil der Menschen der falsche Zeitpunkt ist. Aber den richtigen Zeitpunkt gibt es wohl nicht.»

Wirtschaftliche Gründe hätte es für die Pause keine gegeben, denn 80 Prozent der Passagiere hätten an ihrer Buchung festgehalten. 10 Prozent hätten verschoben und 10 Prozent annulliert, weil sie verunsichert seien, sagte Waldmeier, der festhielt, dass der Betrieb aus eigenem Antrieb eingestellt worden sei und nicht durch Anordnung der Behörden.

Entscheidend sei die Sicherheitsfrage gewesen. Und diese sei nun geklärt: «Unsere Ju-52 sind sicher und unser Flugbetrieb ist es ebenfalls.» Seine Leute seien voll einsatzfähig. «Unsere Flugzeuge tragen heute Trauerflor.»

Der Rundflug von heute Abend um 18.30 Uhr, den Waldmeier selbst pilotiert hätte, sei abgesagt worden – wegen einer Gewitterzelle. Wie geplant wird hingegen am Nachmittag eine «Tante Ju» von Chefpilot Andreas Pfisterer nach Bensheim in Deutschland geflogen.

Neue Sicherheitsmassnahmen

Pfisterer erläuterte die Sicherheitsmassnahmen und die Auflagen, die die Piloten erfüllen müssen. Künftig sei es den Passagieren nicht mehr erlaubt, sich nach dem Start frei in der Propellermaschine zu bewegen und sich auch im Cockpit aufzuhalten. Ausserdem müssen die rund 80 Jahre alten Flugzeuge nun ein GPS-Gerät an Bord haben, mit dem die auf 300 Meter erhöhte Mindestflughöhe überprüft werden kann.

Technik-Chef Andreas Züblin berichtete über die technischen Sicherheitsaspekte, welche die Ju-52 alle erfüllen. Das Bazl habe die Maschine, die heute abheben soll, auf Herz und Nieren geprüft.

Diese Kontrollen würden nun jedes Jahr an jedem Flugzeug durchgeführt.

Auch das abgestürzte Flugzeug sei nach Vorschrift überprüft worden, und es seien keine Mängel festgestellt worden.

Er könne also nur sagen: «Fit to fly».

Auf eine Journalistenfrage hin bestätigte Ju-Air-CEO Kurt Waldmeier, dass am Morgen ein Testflug stattgefunden habe, der vom Bazl bewilligt worden sei. Er selbst gehe heute mit einem Gefühl der Erlösung an Bord: «Wir fliegen wieder!»

Allerdings wollen einige Mitarbeiter der Ju-Air pausieren, sagte Waldmeier. Man betrachte das als Zeichen der Stärke und lege es ihnen nicht negativ aus.

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