- Sechs Tage nach dem Flugzeugabsturz in Graubünden sind alle Todesopfer identifiziert worden.
- Am 17. August wird die Ju-Air den Flugbetrieb wieder aufnehmen. Das sei nicht nur positiv aufgenommen worden, bestätigt Sprecher Christian Gartmann.
- Die Angestellten gehen derzeit gefasst mit dem Schicksalsschlag um, so Gartmann.
Am 17. August um 16 Uhr wird eine Maschine Richtung Bensheim (D) abheben, um 18 Uhr ist ein Rundflug über Dübendorf geplant.
Die Flüge der Ju-Air sind bis auf Weiteres ausgebucht, bestätigt Sprecher Christian Gartmann gegenüber SRF. Der Flugbetrieb werde zurzeit mit einer rollenden Planung geregelt, weil man statt drei nur noch zwei Maschinen habe. «Unsere Hauptaufgabe ist es, die Hinterbliebenen und unser eigenes Team zu betreuen», so Gartmann.
Die Besatzungsmitglieder gehen sehr gefasst mit dem Schicksalsschlag um: «Sie haben alle die verunglückten Piloten und Flugbegleiter gekannt», sagt Gartmann.
Betreibern wird Pietätslosigkeit vorgeworfen
Sicherheitsbedenken gebe es weder von Seiten des Bazl noch von den zuständigen Technikern. Die Ju-Air hatte nach dem Absturz der historischen «Tante Ju» den Betrieb auf freiwilliger Basis vorübergehend eingestellt.
Man muss auch sehen, dass es bei einer normalen Airline kein Grounding gegeben hätte.
Die Entscheidung, den Flugbetrieb am 17. August wieder aufzunehmen, sei gemäss Christian Gartmann nicht nur positiv aufgenommen worden. «Wir haben einzelne kritische Wortmeldungen, die uns Unverantwortlichkeit und Pietätslosigkeit vorwerfen. Das bedauern wir sehr.» Aber auch Rückhalt sei zu spüren, auch von Seiten der Angehörigen. Die Verantwortlichen der Ju-Air haben lange diskutiert, wann der richtige Zeitpunkt sei. Dieser sei für jeden individuell verschieden. «Man muss aber auch sehen, dass es bei einer normalen Airline kein Grounding gegeben hätte.»
Todesopfer identifiziert
Alle Todesopfer sind inzwischen identifiziert worden, teilt die Bundesanwaltschaft mit. Die sterblichen Überreste der 20 Passagiere und Besatzungsmitglieder der Ju-52 seien zur Bestattung freigegeben worden.
Zur Unfallursache machte die Bundesanwaltschaft keine Angaben – die Untersuchung dürfte noch mehrere Wochen oder Monate dauern.
Die Ju-52 war auf dem Rückweg von einer zweitägigen Erlebnisreise in Locarno am Samstagnachmittag am Piz Segnas oberhalb von Flims GR zerschellt. Alle 20 Insassen, 17 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. Die Bergungsarbeiten am Unfallort waren am Dienstag abgeschlossen, die Luftraumsperre wurde wieder aufgehoben.