- Die Europäische Union hat einen neuen Plan für die Bekämpfung von Krebs vorgestellt.
- Dieser Plan hat vor allem Raucherinnen und Raucher im Visier.
- Im Jahr 2040 sollen nur noch 5 Prozent aller Menschen in der EU Nikotin-süchtig sein – aktuell liegt dieser Anteil bei rund 26 Prozent.
2020 wurde nach offiziellen Angaben bei 2.7 Millionen Menschen in der EU Krebs entdeckt. 1.3 Millionen Patienten starben an der in vielen Varianten auftretenden Krankheit. Im grössten EU-Land Deutschland ist Krebs Ursache eines Viertels aller Todesfälle. Lungen- und Bronchialkrebs ist dabei unter den Krebs-Todesfällen am häufigsten.
Bei der Vorbeugung nimmt die EU-Kommission deshalb erneut den Tabak ins Visier, der nach ihren Angaben für 15 bis 20 Prozent aller Krebserkrankungen in der EU verantwortlich ist. Ziel sei eine «tabakfreie Generation», sagte Kommissionsvize Margaritis Schinas. Konkret will die Kommission im Kampf gegen das Rauchen bei Tabak Produktstandards verschärfen, die Mindestbesteuerung anpassen und gegen Tabakwerbung in sozialen Medien und beim Sponsoring vorgehen.
Gesundheitshinweise auf alkoholischen Getränken?
Auch Alkohol ist aus Sicht der Kommission als Krebsrisiko unterschätzt. Deshalb wolle man mit den EU-Staaten dafür sorgen, dass Alkohol weniger preiswert und weniger verfügbar ist, dass Werbung eingeschränkt und besser über Risiken aufgeklärt wird. Auch hier sollen EU-Steuerregeln unter die Lupe genommen werden. Man werde zudem Gesundheitshinweise auf alkoholischen Getränken vorschlagen, sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.
Der Plan gegen den Krebs ist aber weit umfassender. Neben der Prävention sollen auch Behandlung und Nachbehandlung verbessert werden. Derzeit seien die Überlebenschancen in den 27 EU-Staaten unterschiedlich, erklärten die Kommissare.
Deshalb schlagen sie vor, in allen EU-Staaten bis 2025 sicherzustellen, dass mindestens 90 Prozent der Risikogruppen für Brust-, Gebärmutterhals- und Darmkrebs Früherkennungstests angeboten werden. Bis 2030 sollen 90 Prozent der betroffenen Patientinnen und Patienten Zugang zu nationalen Krebszentren haben, die in der EU vernetzt sein sollten.