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Nach Krisengipfel So geht es weiter mit Harry und Meghan

Sie wollen von ihrer Rolle als «Senior Royals» zurücktreten. Das haben sie vor knapp einer Woche bekannt gegeben. Gestern wurde ein erster Schritt zum Megxit getan. Das sind die offenen Fragen.

Das wurde gestern «beschlossen»: Die Queen hat am Krisengipfel auf dem Landsitz in Sandringham den Plänen ihres Enkels Harry – dem sechsten in der britischen Thronfolge – und dessen Frau Meghan ihren royalen Segen gegeben. Den Wunsch der «jungen Familie», ihr Leben neu zu gestalten, will die Monarchin unterstützen. So wird dem Paar eine «Übergangsperiode» gewährt, in der es in Grossbritannien und Kanada leben darf.

In dem vom Buckingham Palast veröffentlichten Statement werden die Diskussionen im engsten Familienkreis als «sehr konstruktiv» bezeichnet. Allerdings: An einer eigentlichen Lösung und der Beantwortung der vielen offenen Fragen muss noch gefeilt werden.

Das ist die dringlichste Frage: Die grösste Frage bleibt, woher das Geld für ihren aufwendigen Lebensstil kommen soll – vor allem die Bewachung, die aktuell noch durch die staatliche Polizei gewährleistet wird. Harry und Meghan wollen finanzielle Unabhängigkeit vom Königshaus erreichen. Das heisst, dass sie bezahlte Tätigkeiten annehmen können. Aber reicht dies aus?

Bisher werden ihre Ausgaben zu einem kleinen Teil (5 Prozent) aus dem sogenannten Sovereign Grant bestritten – darauf wollen die beiden verzichten. Aber was ist mit Papa Charles' finanziellen Zuwendungen, die aus den Kapitalerträgen aus dem Herzogtum Cornwall erwirtschaftet werden? Diese machen doch immerhin 95 Prozent der Einnahmen des Paares aus. Harry und Meghan gehen davon aus, dass sie dieses «Taschengeld» weiterhin erhalten. Im Ernstfall muss das Paar auf geschätzte 5.5 Millionen Pfund an königlichen Zuwendungen jährlich verzichten, wie welt.de schreibt.

Das muss noch geregelt werden: Offen ist auch, wie ihre zukünftige Rolle sein wird. Welche Termine müssen Harry und Meghan für das Königshaus wahrnehmen? Und erhalten sie zumindest für diese offiziellen Engagements Gelder aus dem «Sovereign Grant»?

Laut SRF-Korrespondentin Henriette Engbersen in London ist es wahrscheinlich, dass Harry und Meghan ihre Titel als Herzog bzw. Herzogin von Sussex behalten können. Auch kann sich die Queen vorstellen, dass Harry und Meghan künftig Aufträge annehmen können, um selber Geld zu verdienen.

So können sie ihr Geld verdienen: «Ihr Titel ist eine Art Brand, eine Marke, die das Königshaus schützen möchte», sagt Engbersen. Deshalb könne es nicht sein, dass der Herzog von Sussex dereinst etwa für Erdnussbutter oder Turnschuhe werben würde.

Wahrscheinlicher sei es deshalb, dass Einkünfte durch Ansprachen oder Auftritte möglich sein werden. «Doch auch da wird ganz genau hingeschaut werden, ob ein Unternehmen, bei dem sie auftreten, ein ethisch korrektes Image hat», erläutert Engbersen.

So sieht der Zeitplan aus: Es seien «komplexe Angelegenheiten» zu lösen, schreibt der Palast. Königin Elizabeth II. möchte das Thema rasch geklärt haben: Sie fordert in ihrem Statement vom Montag, dass endgültige Entscheidungen in den kommenden Tagen getroffen werden sollen. Harry und Meghan – a story to be continued.

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