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Nachwehen von «Burglind» «Weiterhin sind Erdrutsche möglich»

Sturm, Schnee, Regen: Das Schlimmste sollte vorerst vorbei sein, sagt der Meteorologe Gaudenz Flury. Aber nicht überall.

SRF News: Wie sieht die Lage in den Unwettergebieten heute Morgen aus?

Gaudenz Flury: Die Lage hat sich gegenüber gestern deutlich beruhigt. Der Regen hat praktisch überall aufgehört – allerdings kommen im Laufe des Tages aus Westen neue Niederschläge auf. Doch die Menge wird sich in Grenzen halten, und mancherorts wird es gar nicht regnen. Auch der Wind ist stark abgeflaut. Nachdem in der Nacht auf einigen Berggipfeln noch Orkanböen gemessen wurden, wird der Wind heute kein Problem mehr darstellen.

In welchen Regionen hat es in den vergangenen Tagen besonders viel geregnet und geschneit?

Es hat in der ganzen Schweiz viel geregnet oder geschneit. Besonders viel Niederschlag wurde im Jura und in den Alpen, dort vor allem im Wallis und in der Zentralschweiz, gemessen. Die Niederschlagsmenge betrug dabei zwischen 50 und 100 mm innert 48 Stunden. Vergleicht man diese Mengen mit anderen Jahren, sind sie zwar schon aussergewöhnlich, stellen für den Januar aber nur in Einzelfällen Messrekorde dar: So etwa in Adelboden, wo innert 48 Stunden 95 mm Niederschläge fielen – soviel, wie noch nie seit 1901, als die systematischen Messungen dort begonnen wurden.

Gerade Adelboden ist, wie andere Gebiete etwa im Oberwallis, immer noch von der Aussenwelt abgeschnitten. Wie sieht die aktuelle Gefahrenlage aus?

Weiterhin sind Erdrutsche möglich, auch wenn nun weniger Regen fällt. Diese Gefahr kann durchaus noch ein paar Tage lang anhalten, weil die Böden vom vielen Nass stark aufgeweicht sind. Die Pegelstände der grösseren Flüsse sind bereits wieder am Sinken. Eine Ausnahme bildet der Rhein, wo der Pegel nach wie vor hoch ist. Auch dieser wird heute im Verlauf des Tages aber etwas zurückgehen. Weiter auf Stufe Gross wird die Lawinengefahr vom SLF eingeschätzt. Doch auch hier soll sich die Lage im Laufe des Tages etwas entspannen.

Das Gespräch führte Roger Aebli.

Fluss über den Ufern.
Legende: Die Pegelstände – auch jener der Asse/VD im Bild – sollten heute langsam zurückgehen. Keystone

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