Das Signal aus dem Kunstmuseum Bern ist deutlich: Die Erben der Gurlitt-Sammlung wollen Transparenz.
«Schöner Dienst an der Öffentlichkeit»
Der Einblick in die bislang so geheimnisvolle Gurlitt-Sammlung freut Provenienzforscherinnen und Kunsthistoriker. Etwa Marc Fehlmann, Direktor der Stiftung Oskar Reinhart in Winterthur: «Das, finde ich, ist ein sehr schöner Dienst an der Öffentlichkeit, dass das so rasch publiziert wird.»
Den wirklichen Wert des Sammlung einzuschätzen, das sei jetzt noch zu früh, fügt Fehlmann hinzu - aber ein erster Blick auf die Listen im Netz macht klar: «Es ist ein durchmischtes Slots, mit ein paar ganz schönen Bomben drin, wo man sich wirklich mit den Kollegen in Bern auch freuen muss.»
Kunstexperte gerät ins Schwärmen
Und die «Bomben» in der Gurlitt-Sammlung? Kunstexperte Fehlmann gerät schon bei der Aufzählung einzelner Werke ins Schwärmen: «Der Cézanne, La Montagne Sainte-Victoire, finde ich ganz toll. Die frühe Arbeit von Picasso. Dann das tolle Aquarell von Kandinsky.»
Der Kunstschatz, den das Kunstmuseum Bern geerbt hat, ist allerdings heterogen, enthält nicht nur Glanzstücke. Und: Der Schatz beinhaltet eben auch NS-Raubkunst und verdächtige Raubkunst. Mit dieser Aufarbeitung wird sich die von Deutschland bezahlte Taskforce weiterhin beschäftigen.