«Wir haben heute Abend eine gute Zeit», rief Hughes dem Publikum zu. Unter den Gästen waren auch Überlebende des 13. November, als Islamisten beim Konzert der Band im Musikclub «Bataclan» 90 Menschen ermordet hatten. Unter tosendem Beifall betrat die Gruppe die Bühne, dazu wurde das Lied «Il est cinq heures, Paris s'éveille» («Es ist fünf Uhr, Paris erwacht») des Liedermachers Jacques Dutronc eingespielt – eine Reverenz an die französische Hauptstadt.
Mit Angst auf die Bühne
«Ich möchte einfach versuchen, das Set zu beenden, sodass alle einen Teil dieses schlimmen Zeugs hinter sich lassen und hier (im Herzen) mehr Platz für bessere Sachen schaffen können», hatte Hughes zuvor dem französischen Sender iTélé gesagt.
Mitten in ihrem ersten eigenen Song «I Only Want You» stoppte die Rockgruppe kurz für einen «Moment der Erinnerung» an die Opfer des Anschlags. «Nehmen wir uns einen Moment, um zu gedenken», sagte Schlagzeuger Josh Homme.
Sänger Hughes hatte vor dem Auftritt gesagt, er habe Angst: «Ich hoffe, ich kann auf die Bühne laufen und stärker sein als jetzt. Ich will nicht vor allen zusammenbrechen.» Als er dann am Abend vor dem Publikum stand, sagte er zunächst kein Wort. In der Folge zeigte er immer wieder auch seine Gefühle.
Psychologische Betreuer standen bereit
Die Eagles of Death Metal hatten alle Besucher des «Bataclan»-Konzerts zu ihrem neuen Auftritt eingeladen. Er stand unter hohen Sicherheitsvorkehrungen. Das Trottoir vor dem «Olympia» war komplett abgesperrt, Polizisten und private Sicherheitsleute kontrollierten die Besucher mehrfach, unter anderem mit Metalldetektoren. Für Überlebende und Angehörige der Opfer standen psychologische Betreuer bereit.
Die Eagles of Death Metal hatten ihre nach dem Anschlag unterbrochene Europatournee bereits am Samstag mit einem Konzert in Stockholm fortgesetzt. Schon im Dezember war die Gruppe mit zwei Stücken Überraschungsgast eines Konzertes von U2 in Paris. Das «Bataclan» soll bis Ende des Jahres renoviert und wiedereröffnet werden. Dann will Hughes mit den Eagles der erste sein, der dort auf der Bühne steht: «Ich liebe diesen Club.»
Am Abend ihres «Bataclan»-Auftritts hatten weitere Attentäter fast zeitgleich auch an verschiedenen Bars und Restaurants in Paris sowie am Fussballstadion im Vorort Saint-Denis zugeschlagen, insgesamt starben 130 Unschuldige.