Die Schneemassen führten zu Hunderten Blaulicht-Einsätzen. So mussten die Behörden allein im Kanton Zürich mehr als 1000 Mal ausrücken. Dabei ging es vor allem ums Wegräumen von unter der Schneelast umgefallenen Bäumen, wie Mediensprecher Urs Eberle erklärt.
SRF News: Wie hat sich die Lage mit dem vielen Schnee aus Sicht der Einsatzkräfte präsentiert?
Urs Eberle: Es waren herausfordernde und spezielle Situationen, die wir in den letzten 24 Stunden bewältigen mussten. Das betrifft sowohl die Einsatzzentrale, wo die vielen Notrufe hereinkamen, wie auch die Rettungskräfte, die vor Ort sehr stark gefordert waren. Letzteres betrifft vor allem die Feuerwehren.
Unter der Last der grossen Schneemassen sind viele Bäume zusammengebrochen. Sie stürzten gleich ganz um oder es brachen grosse Äste ab. Dadurch wurden zahlreiche Fahrbahnen blockiert.
Unter den Schneemassen stürzten viele Bäume um.
In der Stadt Zürich fielen mehrere Bäume auf Fahrzeuge. In solchen Situationen muss die Feuerwehr jeweils mit schwerem Gerät anrücken und die Bäume abtransportieren, damit die Strasse wieder passierbar wird.
Bekundeten die Einsatzkräfte selber auch Mühe, überhaupt an die Einsatzorte zu gelangen?
Das war in der Tat nicht immer einfach. Schon am Donnerstagmorgen zogen wir präventiv auf allen Einsatzfahrzeugen Schneeketten auf. Das war sicher ein richtiger Entscheid. So waren wir im Schnee stets sicher unterwegs, um alle Gebiete der Stadt erreichen zu können.
Wir rüsteten alle Einsatzfahrzeuge präventiv mit Schneeketten aus.
Probleme bereiteten jedoch die vielen anderen Fahrzeuge, die quer in den Strassen liegen blieben. Viele Zufahrten waren blockiert. Entsprechend länger dauerte es, bis unsere Fahrzeuge am Einsatzort waren. Oder sie mussten beispielsweise Spitäler über Umwege anfahren.
Hat es Ihres Wissens eine ähnliche Situation schon einmal gegeben?
In den letzten Jahren sicher nicht. So prekär und schwierig war die Situation während meinen vielen Dienstjahren für die Einsatzkräfte noch nie. Es dürfte einige Jahrzehnte her sein, dass in der Stadt Zürich solche Schneemassen vom Himmel gefallen sind.
Normalisiert sich die Lage jetzt langsam?
Wir hatten gehofft, dass die Schneefälle in der Nacht auf Freitag langsam weniger werden. Doch auch in den frühen Morgenstunden trafen ständig neue Einsatzmeldungen auf den Notrufen ein. Mittlerweile sind im Kanton Zürich mehr als 1000 Einsätze der Feuerwehren geleistet worden.
Wir mussten zusätzlich 300 Milizfeuerwehrleute aufbieten.
In der Stadt Zürich mussten zusätzlich rund 300 Milizfeuerwehr-Einsatzkräfte aufgeboten werden. So versuchen wir die jetzt noch anstehenden Arbeiten innert nützlicher Frist zu bewältigen.
Das Gespräch führte Jonas Bischoff.