Schon wieder: Einmal mehr hat es am Wochenende im Kanton Solothurn gebrannt. Die Waldhütte des Natur- und Vogelschutzvereins Halten ging in Flammen auf. Was zum Feuer geführt hat, untersuchen derzeit Spezialisten der Kantonspolizei Solothurn. Klar ist: Brandstiftung steht als Ursache im Vordergrund. Denn seit Ostern gab es in der Region gleich mehrere ähnliche Vorfälle.
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Bild 1 von 7. Die Brandserie im Wasseramt beginnt in der Nacht auf den 3. April – ein Vereinslokal brennt lichterloh: Das Feuer beschädigt das Clubhaus der Hornussergesellschaft Halten. (3. April 2022). Bildquelle: KAPO SO.
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Bild 2 von 7. Genau eine Woche später brennt in Halten in den Nachtstunden eine unbewohnte, landwirtschaftlich genutzte Liegenschaft: Drei Schafe sterben in den Flammen. (10. April 2022). Bildquelle: KAPO SO.
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Bild 3 von 7. Am Osterwochenende folgen in Kriegstetten zwei Brände. Ein Feuer zerstört eine Futter- und Lagerhalle. Es entsteht erneut ein Schaden von mehreren 100'000 Franken. (17. April 2022). Bildquelle: KAPO SO.
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Bild 4 von 7. Löscharbeiten in Kriegstetten. Die Ermittlungen der Kantonspolizei Solothurn laufen nach den mutmasslich vorsätzlich gelegten Bränden seit Anfang April auf Hochtouren. (17. April 2022) . Bildquelle: KAPO SO.
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Bild 5 von 7. Und schon wieder Feuer im Wasseramt: In Recherswil fängt die Fassade eines Waldhauses Feuer. Ein Zusammenhang mit der Brandserie in Halten und Kriegstetten wird geprüft. (22. April 2022). Bildquelle: KAPO SO.
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Bild 6 von 7. Auch im Mai wird die Bevölkerung nicht Bränden verschont: Ein Feuer zerstört die Waldhütte des Natur- und Vogelschutzvereins Halten. Der Brand ist im Bereich des angebauten Holzlagers und eines Geräteschuppens ausgebrochen. (8. Mai 2022). Bildquelle: KAPO SO.
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Bild 7 von 7. Nach dem Brand der Waldhütte des Natur- und Vogelschutzvereins sagt Bruno Gribi, Mediensprecher der Kantonspolizei Solothurn: «Wir hoffen, dass die Brandserie möglichst schnell gestoppt werden kann.» (8. Mai 2022) . Bildquelle: KAPO SO.
Unter anderem brannte es in Halten bereits beim Clubhaus der Hornussergesellschaft, eine Woche später kamen beim Brand einer landwirtschaftlich genutzten Liegenschaft drei Schafe ums Leben. In Biberist gingen zwei Autos in Flammen auf, in Kriegstetten zerstörte ein Feuer eine Futter- und Lagerhalle. Personen kamen bislang nicht zu Schaden.
Zahlreiche Brände innert Kürze, in einem geografisch begrenzten Gebiet: Für die Kantonspolizei Solothurn stehen diese Ereignisse in einem Zusammenhang. Mediensprecher Bruno Gribi sagt: «Eine solche Brandserie kann Ängste auslösen und zu einer allgemeinen Verunsicherung führen. Wir hoffen, dass sie möglichst schnell gestoppt werden kann.»
Merenschwand: Mann legt fünf Brände
Vor einigen Jahren wurde auch der Nachbarkanton Aargau von einer Brandserie heimgesucht: Im Dezember 2019 kam es in Merenschwand zu sechs Bränden. Unter anderem in einem ehemaligen Stall, einer Garage und im Kellerraum eines Einfamilienhauses.
Ich war verzweifelt.
Ein Mann gab zu, fünf der Feuer gelegt zu haben. Er habe damals aus Frust gehandelt und die Aufmerksamkeit gesucht, gab der damals 37-Jährige vor Gericht an: «Ich war verzweifelt.» Kurz zuvor hatte er seinen Job verloren. Das Gericht verurteilte den Mann zu einer vierjährigen Freiheitsstrafe.
Reconvilier: Der Täter ist ein Feuerwehrmann
Im Berner Jura war zwischen 2012 und 2014 ein Feuerteufel am Werk. Über 20 Mal brannte es damals, Opfer der Flammen wurden etwa Unterstände oder leerstehende Gebäude.
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Bild 1 von 6. Brandserie in Merenschwand AG. Im Jahr 2019 wird Merenschwand von mehreren Feuerteufeln heimgesucht. Im Dezember schlägt ein Brandstifter gleich mehrfach zu. Früh am Morgen steht ein ehemaliges Bauernhaus mit einer angrenzenden Holzscheune in Vollbrand. Verletzt wird niemand. Der Sachschaden ist jedoch beträchtlich. (1. Dezember 2019). Bildquelle: Kapo AG.
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Bild 2 von 6. Brandserie in Merenschwand AG. Bereits im Herbst desselben Jahres brennt es innerhalb weniger Tage dreimal, unter anderem bei einer Waldhütte. Als die Feuerwehr eintrifft, steht sie bereits in Vollbrand. Die Polizei verhaftet einen damals 22-jährigen Mann und seine 17-jährige Freundin. (17. August 2019). Bildquelle: Kapo AG.
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Bild 3 von 6. Brandserie in Oberwil bei Zug. Dieser Brand im Dachstock eines Mehrfamilienhauses ist der Beginn einer Brandserie eines 16-jährigen Mädchens. Insgesamt wird sie für sieben Brände in Oberwil verantwortlich gemacht. (24. August 2013). Bildquelle: FFZ.
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Bild 4 von 6. Brandserie in Reconvilier im Berner Jura. Die Brandserie sorgt im 2500-Seelen-Dorf Reconvilier für Angst und Schrecken. Ein 27-jähriger Feuerwehrmann hat innerhalb von zwei Jahren 14 Brände gelegt. (10. November 2013). Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 6. Brandserie bei Hardstrasse in Zürich. Ein 35-jähriger Zürcher hat in seinem Wohnhaus gleich fünfmal Feuer gelegt. Die Brände haben im Herbst 2012 bei den Hausbewohnern der Hardstrasse 96 in der Stadt Zürich wochenlang für Angst gesorgt. (18. November 2012). Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. Brandserie in Elgg in Zürich. Ein Pferdestall, ein Vereinslokal, eine Jagdhütte und eine verlassene Villa: Mit diesen Feuern verunsichert der Elgger Brandstifter zwischen Februar 2011 und Januar 2012 die Bevölkerung. Der ehemalige Feuerwehrmann aus Elgg wird wegen Brandstiftung oder versuchter Brandstiftung in 30 Fällen verurteilt. (24. November 2011). Bildquelle: Keystone.
Ende März 2014, nach dem Brand einer Skilift-Hütte, konnte die Kantonspolizei einen Mann anhalten – bei einer darauf folgenden Einvernahme gab der damals 26-Jährige gleich mehrere Brände zu. Brisant: Beim Täter handelte es sich um ein Mitglied der freiwilligen Feuerwehr. Vor dem Gericht erklärte der Familienvater die 14 Brandstiftungen mit persönlichen Problemen. Für seine Taten kassierte der Mann eine fünfjährige Freiheitsstrafe.
Zentralschweiz: Frau legt rund 40 Brände
Eine aufsehenerregende Brandserie ereignete sich anfangs der 90er-Jahre in der Zentralschweiz. Es begann mit brennenden Telefonbüchern. Beim Gemeindehaus in Sarnen, bei der Post in Sachseln, bei der Bahnhofunterführung in Luzern. Später brannte es in WC-Anlagen, unter anderem am Bahnhof Zug.
Ende April 1992 konnte die Polizei die Täterin verhaften. Eine damals 19-Jährige, die tags zuvor bei einem Geschäftsgebäude einen Grossbrand angerichtet hatte. Die später unter dem Namen Caroline H. bekannt gewordene Frau musste sich für rund 40 Brandstiftungen vor Gericht verantworten. Das Verdikt: 3.5 Jahre Zuchthaus.
Was damals niemand ahnte: Caroline H. war nicht nur eine Serienbrandstifterin, sondern auch eine Mörderin. Im Juni 1991 hatte sie in einem Zürcher Parkhaus eine Frau getötet. Caroline H. ging darauf als «Parkhausmörderin» und «gefährlichste Frau der Schweiz» in die Kriminalgeschichte ein. Sie wurde verwahrt.