- Am 1. August und an Silvester sollen Privatpersonen keine lauten Feuerwerke mehr abbrennen dürfen.
- Das wollen ein Initiativkomitee und mehrere Umwelt- und Tierschutzorganisationen in die Verfassung schreiben.
- Am Dienstag wurde die Initiative «Für die Einschränkung von Feuerwerk» im Bundesblatt veröffentlicht.
Die Initiantinnen und Initianten haben bis 3. November 2023 Zeit, die für das Zustandekommen nötigen 100'000 Unterschriften zusammenzubekommen. Sie wollen Menschen, Tiere und die Umwelt vor lärmigem Feuerwerk schützen, wie sie in einer Mitteilung schreiben. Dafür fordern sie ein Verbot von Feuerwerkskörpern, die Lärm erzeugen. Diese sollen in der Schweiz weder verkauft noch abgebrannt werden dürfen.
Knallen soll es nur noch bei überregionalen Anlässen
Laute Feuerwerke wollen die Initiantinnen und Initianten nur noch an überregionalen Anlässen zulassen. Die zuständigen Kantone sollen auf Gesuch hin knallende Feuerwerke bewilligen dürfen. Private hingegen sollen – etwa an der Bundesfeier am 1. August und an Silvester – nur noch Feuerwerke abbrennen dürfen, die keinen Lärm erzeugen.
Nicht nur sensible Menschen und kleine Kinder, sondern auch Haus- und Wildtiere versetze die Knallerei in Stress und Panik, oft über mehrere Tage, schreibt das Initiativkomitee zu seinem Begehren.
In Kraft treten müssten die Einschränkungen spätestens zwei Jahre nach der Annahme des neuen Verfassungsartikels 74a durch Volk und Stände. Artikel 74 der Bundesverfassung regelt bereits den Schutz des Menschen und seiner natürlichen Umwelt vor schädlichen oder lästigen Einwirkungen.
Namhafte Unterstützer
Das Komitee wird nach eigenen Angaben von Umwelt- und Tierschutzorganisationen unterstützt. Darunter sind der Schweizer Tierschutz (STS), der Wildtierschutz Schweiz, Stiftung Tier im Recht, die Schweizerische Kynologische Gesellschaft, Pro Natura, Greenpeace Schweiz und die Lärmliga Schweiz.
Zu den Unterstützern gehört der als «Mister Corona» bekannt gewordene Daniel Koch. Er war zu Beginn der Pandemie als Leiter der Abteilung «Übertragbare Krankheiten» beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) bekannt geworden. Politikerinnen und Politiker aus dem bürgerlichen und dem links-grünen Lager hätten ebenfalls ihre Unterstützung zugesagt, schreiben die Initiantinnen und Initianten.