Direkt hinter dem Wankdorfstadion in Bern liegt der Bahnknotenpunkt Wylerfeld. Alle Züge auf den Strecken Olten–Bern, Biel–Bern und Thun–Bern müssen dort durch. Um die 900 Züge pro Tag. Weil sich die Fahrwege teilweise überschneiden, führt schon eine geringe Verspätung eines einzelnen Zuges zu Verzögerungen im ganzen Raum Bern sowie auf der Verbindung nach Zürich.
Im Herbst eröffnet die SBB nun einen neuen Entlastungstunnel im Wylerfeld. Dank des neuen Tunnels können die Züge dort künftig unabhängig auf zwei Ebenen kreuzen. Verzögerungen oder Pannen einzelner Züge haben damit nicht mehr zwingend einen Einfluss auf die anderen Strecken auf diesem Knotenpunkt.
Neu gibt es eine Direktverbindung vom Flughafen Zürich ins Berner Oberland.
Dadurch gebe es im Raum Bern eine höhere Stabilität und somit eine erhöhte Pünktlichkeit, sagt Pascal Breitenmoser, Projektleiter des Bauprojektes. «Ausserdem können wir ab dem nächsten Fahrplanwechsel eine Direktverbindung vom Flughafen Zürich ins Berner Oberland anbieten.»
Ziel: Bern–Zürich im 15-Minuten-Takt
Die Entflechtung im Berner Wylerfeld ist auch einen Schritt zum 15-Minuten-Takt zwischen Bern und Zürich. Denn mit dem Fahrplanwechsel 32/33 soll der Viertelstundentakt zwischen Bern und Zürich während den Stosszeiten eingeführt werden – ab 2035 auch ausserhalb der Stosszeiten.
Die Entflechtung des Wylerfeldes ist eines von mehreren Puzzleteilen für diesen 15-Minuten-Takt. Bis zum Fahrplanwechsel 32/33 müssten noch zwei weitere Optimierungsprojekte umgesetzt werden, heisst es bei der SBB-Medienstelle auf Anfrage.
Viertelstundentakt trotz gestrichenen Zügen
Obwohl die Züge zwischen Bern und Zürich also einst im Viertelstundentakt verkehren sollen, hat die SBB bereits mitgeteilt, dass auf eben dieser Strecke auf den nächsten Fahrplanwechsel einzelne Züge gestrichen werden. Begründung: Der Pendlerverkehr liege noch nicht auf Vor-Corona-Niveau.
Der geplante 15-Minuten-Takt sei deshalb aber nicht in Gefahr. Bei der Medienstelle heisst es dazu: «Die Ausbauprojekte in Bern verfolgen langfristige Ziele. Diese werden derzeit, unabhängig von den kurz- oder mittelfristigen Corona-Effekten, weiter vorangetrieben.»