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170 Mitarbeitende betroffen Weitere Ostschweizer Textilfirma muss schliessen

Ein traditionsreiches St. Galler Unternehmen muss das Werk in der Schweiz schliessen. In Asien soll es aber weitergehen.

Ende 2025 soll Schluss sein: Das traditionsreiche Textilunternehmen Schoeller Textil AG wird sein Werk in Sevelen SG innerhalb der nächsten 12 Monate schrittweise stilllegen. Als Grund gibt die Firma die hohen Lohn- und Energiekosten, den starken Franken und die seit Corona anhaltend schlechte Marktsituation an. Die Marke soll nun von Asien weitergeführt werden.

Schoeller-CEO Joachim Kath sagt gegenüber SRF, man habe versucht, diesen Schritt zu vermeiden: «Unsere Exportquote liegt bei über 80 Prozent. Wir hatten jetzt lange mit den Standortfaktoren zu kämpfen.» Hinzu seien strukturelle Faktoren gekommen, wie eben die europäischen Energiepreise gegenüber jenen in Asien. Auch sei nach der Pandemie die Nachfrage nach Outdoor-Textilien eingebrochen, so Kath.

Mann steht an einem langen Weissen Stoffband an einer Maschine
Legende: Über 70 Jahre lang stellte die Firma Schoeller Textil im St. Galler Rheintal spezialisiertes Gewebe her. Per Ende 2025 ist Schluss. (1997) Keystone/Arno Balzarini

Schoeller Textil ist spezialisiert auf Hightech-Gewebe, also Outdoor-Kleidung, Sportkleidung, aber auch Schutztextilien, zum Beispiel für die Polizei oder das Militär oder für die Motorradbekleidung. Das Unternehmen lancierte in den 1960er-Jahren die ersten elastischen Stoffe für Skianzüge.

Gleiche Gründe wie bei anderer Ostschweizer Firma

Wegen des Nachfrageeinbruchs fehlen rund fünf Millionen Franken Umsatz. Dies konnte Schoeller auch mit einem Stellenabbau von 23 Mitarbeitenden Anfang Jahr nicht auffangen. Für die noch 170 Mitarbeitenden werde mit der Betriebskommission und der Gewerkschaft nach sozialverträglichen Lösungen gesucht, heisst es in der Mitteilung.

Es ist nicht das erste Mal dieses Jahr, dass eine traditionsreiche Textilfirma seine Schliessung ankündigt beziehungsweise schliessen muss. Ende August schloss die Cilander AG ihr Werk in Herisau AR. Auch dort waren steigende Kosten und eine eingebrochene Nachfrage aus dem In- und Ausland die Gründe dafür. 190 Mitarbeitende waren betroffen.

Regionaljournal Ostschweiz, 7.11.2024, 12:03 Uhr ; 

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