Der Goldschatz der Schweiz lagert unter dem Bundesplatz – so sagt es der Volksmund. An diesem Wochenende hat die Bevölkerung die seltene Gelegenheit, dies selber zu überprüfen. Verschiedene Institutionen öffnen ihre Türe – darunter auch die Nationalbank. Grund sind die Feierlichkeiten dieses Jahr zu 175 Jahre Schweizer Bundesverfassung.
So konnten die Besucherinnen und Besucher die Büros und Sitzungszimmer der Nationalbank besichtigen. Gastgeber ist der Nationalbank-Präsident Thomas Jordan, der die Besucher persönlich begrüsst.
«Ich bin gerne Gastgeber», so Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank. «Nicht nur ich alleine. Sondern alle bei der Nationalbank. Wir sind gerne Gastgeber. Wir freuen uns über jeden Besucher, der hier kommt.»
Die offene Bundesmeile wird zum Volksfest. Zeitweise stehen die Leute über eine Stunde in der Warteschlange. Besonders beliebt ist das Bundeshaus. Der Zuschauerandrang liegt über den Erwartungen der Organisatoren.
«Es ist eine einmalige oder einzigartige Möglichkeit, wirklich einen Blick hinter die Kulissen von Bundesbern zu werfen», sagt Andreas Schilter, Gesamtprojektleiter der offenen Bundesmeile. «Nicht nur die Gebäude anzuschauen, sondern auch die Menschen, die hier arbeiten, zu treffen und sich mit den Themen auseinanderzusetzen, die hier behandelt werden.»
Auch zu sehen ist das Sitzungszimmer des Bundesrats. Kaum je ist es für die breite Bevölkerung geöffnet. Aber das soll zur Feier der Bundesverfassung eben mal anders sein: «Das ist die Schweiz», so Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider. «Und ich hoffe auch, dass noch mehr Leute kommen. Leute, die merken, dass dies nicht nur für Politiker ist. Nein, Politik ist mitten im Leben. Und im Herzen der Leute, so hoffe ich.»
Nicht alle Türen für Besucher geöffnet
Aber alles gibt es nicht zu sehen, gewisse Bereiche bleiben verschlossen, gerade auch im Gebäude der Nationalbank. Ob der Schatz – über 1000 Tonnen Goldreserven – wirklich hier gelagert ist, können die Besucherinnen und Besucher nicht herausfinden. «Das ist das grosse Geheimnis, wo unser Gold ist», so Jordan. «Ich kann da nicht zu sehr ins Detail gehen. Aber ich kann allen versichern, das Gold ist an einem sicheren Ort, es kann nichts passieren. Niemand kann unser Gold stehlen.»
Immerhin einen 12 Kilogramm schweren Goldbarren dürfen die Leute in die Hand nehmen. Dessen Wert beträgt fast 700'000 Franken. Und zum Schluss bekommen die Besucher sogar einen kleinen Goldbarren mit auf den Weg. Ein Goldbarren aus Schokolade.