- Die SBB startet in Kürze einen Test über die Rückerstattung des Billettpreises bei Verspätungen.
- Ab Januar soll es dann definitive Entschädigungen geben, wenn die Bahn mindestens eine Stunde zu spät losrollt.
Die von der SBB per Mail ausgewählten 200 Testkunden erhalten von Ende September bis Ende Oktober immer dann einen Viertel des Billettpreises zurück, wenn der Zug mehr als fünf Minuten Verspätung hat. Gar die Hälfte des Ticketpreises gibt es ab einer zehnminütigen Verspätung.
Zwar sind die SBB derzeit wieder pünktlicher unterwegs als auch schon – trotzdem kommen laut der ÖV-Plattform pünktlichkeit.ch, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen Dutzende von Zügen mehr als fünf Minuten verspätet an.
Ein lukratives Testangebot vor allem für Vielfahrer, sagt denn auch Thomas Ammann von der ÖV-Tarifvereinigung Alliance Swisspass, welche für den Pilotversuch verantwortlich ist: «Es geht auch darum, möglichst viele Fälle zu erhalten, um das System optimal zu testen. Und von den Kundinnen und Kunden auch Rückmeldungen zu erhalten, wie der Prozess funktioniert und ob er so für sie auch optimal gesetzt ist.»
Entschädigung auch für GA-Kunden
Auch GA-Kunden werden entschädigt. Sie erhalten bei Verspätungen künftig mindestens fünf Franken oder den Tageswert ihres Abos. Beim 2. Klasse-GA sind dies rund zehn Franken.
Bei GA-Kunden gibt es natürlich ein mögliches Missbrauchspotenzial.
Allerdings gibt Ammann von Alliance Swisspass zu, dass es hier ein gewisses Missbrauchspotential gibt, da der GA-Kunde kein Billett vorweisen kann um zu beweisen, dass er tatsächlich auf dem verspäteten Zug war. «Das ist nun gerade auch während des Pilotversuchs ein Ziel, hier noch möglichst Potenzial zur Verbesserung zu eruieren.»
Einstelliger Millionenbetrag einkalkuliert
Alliance Swisspass geht davon aus, dass die neue Entschädigungsregelung den öffentlichen Verkehr im nächsten Jahr einen einstelligen Millionenbetrag kosten wird.
Das, obwohl erst ab einer Stunde Verspätung Anspruch auf Entschädigung besteht.