- Die Arbeiten am Bahnhof Lausanne dauern viereinhalb Jahre länger als geplant.
- Sie werden erst 2037 abgeschlossen sein.
- Auf der Grossbaustelle sind verschiedene Anpassungen nötig.
Die Anpassungen betreffen unter anderem Lösungsansätze für Verankerungen, Statik und Passagierströme, wie SBB-Chef Vincent Ducrot an einer Medienkonferenz in Lausanne sagte. So erhält der Bahnhof auch breitere Perrons.
Gemäss dem neuen Zeitplan, der gemeinsam von der SBB und dem Bundesamt für Verkehr (BAV) vorgestellt wurde, beginnen die Arbeiten unter dem Bahnhofplatz im April 2024. Der Umbau der Perrons soll ab 2026 folgen, mit einer etappenweisen Inbetriebnahme zwischen 2030 und 2036.
Die Bauarbeiten, die nach mehr als einem Jahrzehnt verschiedener Verfahren im Juni 2021 offiziell begonnen hatten, waren im vergangenen Jahr unterbrochen worden. Grund dafür waren vom BAV verlangte Abklärungen bezüglich der Statik des Standorts.
Wachsende Passagierströme
Zudem muss der Bahnhof neu konzipiert werden, um der steigenden Zahl der Reisenden Rechnung zu tragen. So wird die SBB die Bahnsteige breiter gestalten als im ursprünglichen Projekt aus dem Jahr 2012 vorgesehen. Da ab 2030 täglich 200'000 Fahrgäste erwartet werden – derzeit sind es etwa 130'000 – sei es notwendig, langfristig einen flüssigen und sicheren Personenverkehr zu gewährleisten, unter Berücksichtigung der steigenden Fahrgastzahlen und des künftigen Angebots, sagte Ducrot.
Das neue Projekt für die «Galette», die den Bahnsteigen und Unterführungen entspricht, erfordert die Erstellung von über 1000 neuen Plänen, technischen Berichten und Berechnungsunterlagen. Die Ausarbeitung dieser Dokumente wird zweieinhalb Jahre dauern, danach dauert es noch ein Jahr, bis das BAV sie prüft.
Mehrkosten noch unbekannt
Wie stark sich die Anpassungen am Projekt und die damit verbundenen Verzögerungen auf die Kosten auswirken, ist noch unklar. Diese würden «in den nächsten Monaten» analysiert, heisst es bei der SBB.
Die Medienkonferenz wurde von SBB-Chef Ducrot und dem BAV-Direktor Peter Füglistaler geführt. Weder der Kanton Waadt noch die Stadt Lausanne waren anwesend, was als ein Zeichen der Unzufriedenheit gedeutet wird. In einer gemeinsamen Stellungnahme zeigten sie sich sehr enttäuscht und besorgt über die «grossen Verzögerungen». Sie forderten, dass das Funktionieren des Eisenbahnknotens und des Bahnhofs gewährleistet werden müsse.