- Das BAG meldet 52 neue Coronafälle in den letzten 24 Stunden in der Schweiz.
- 15-20 Prozent der Fälle der letzten Tage wurden von Reisenden aus dem Ausland «importiert». Sieben Fälle kommen alleine aus Serbien.
- Bei der aktuellen Entwicklung sei es immer wichtiger, auf das Contact Tracing und die SwissCovid-App als Hilfsmittel zu setzen.
- Die neue SwissCovid-App wurde seit Mitternacht bereits 150'000 Mal geladen.
In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 52 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. «Wir sehen eine leichte Tendenz zu steigenden Fallzahlen», sagte Stefan Kuster vom Bundesamt für Gesundheit (BAG).
Aktuell lägen 22 Personen wegen Covid-19 auf Intensivstationen, elf davon würden beatmet. In der ganzen Schweiz befänden sich 160 Personen in Isolation, 715 weitere in Quarantäne, sagte Kuster.
Sieben Fälle «importiert» aus Serbien
Der steigende Trend in den vergangenen Tagen kommt laut Kuster nach den Lockerungsschritten nicht ganz unerwartet. Es gebe eine Häufung von Fällen bei Einreisenden aus dem Ausland. «15-20 Prozent der Fälle wurden importiert», sagt Kuster.
«Sieben neue Fälle kommen alleine aus Serbien», so Kuster. Mit dem Land bestünden zwar noch Einreisebeschränkungen, doch in Ausnahmefällen sei eine Einreise möglich. «Es gibt in Serbien eine gewisse Krankheitsaktivität.»
Hoffnung auf SwissCovid-App
Bei der aktuellen Entwicklung ist es laut den Behörden immer wichtiger, auf das Contact Tracing und die SwissCovid-App als Hilfsmittel zu setzen. Seit Mitternacht kann die offizielle Corona-Warn-App des Bundes heruntergeladen werden. Zahlreiche Behördenvertreter, darunter Gesundheitsminister Alain Berset, haben für die Anwendung geworben. Die App soll helfen, Infektionsketten zu unterbrechen.
«Ich habe die Swiss-Covid-App auf mein Smartphone geladen, und ich empfehle Ihnen, es mir gleichzutun», schrieb Berset auf Twitter. Je mehr Personen die App nutzten, desto besser könne sich die Bevölkerung vor dem Virus schützen. «Es ist eine kleine Geste mit einer grossen Wirkung.»
Die App dient als Hilfsmittel für die die klassische Kontaktverfolgung (Contact Tracing). Der Bundesrat hatte am Mittwoch die entsprechende Verordnung verabschiedet. Die freiwillige und kostenlose Anwendung ist in neun Sprachen verfügbar.
150'000 Downloads seit Mitternacht
Weitere Personen kritisieren, dass die SwissCovid-App auf älteren Smartphones teilweise nicht genutzt werden könne. Trotzdem wurde die Anwendung seit Mitternacht bereits 150'000 Mal geladen. Das sagte Mathias Wellig, Geschäftsführer der Firma Ubique, welche die App entwickelte.
Wichtiger als die Downloads ist dann aber die Zahl der aktiven Apps. «Die App wird hoffentlich ein nützliches Werkzeug zur Pandemie-Bekämpfung sein», sagte Epidemiologe Marcel Salathé. Ob sie das aber tatsächlich sei, wisse man nicht. «Da müssen wir bescheiden bleiben.»