Am 29. August 2023 kam es in Schwanden im Kanton Glarus zu einem schwerwiegenden Erdrutsch. 30'000 Kubikmeter Geröll verschütteten sechs Häuser und beschädigten 38 weitere. Fast 100 Personen mussten evakuiert werden, 46 Menschen verloren ihr Zuhause gänzlich.
Jetzt, 727 Tage später, verkündet die Gemeinde Glarus Süd: Das Schutzbauwerk für Schwanden ist fertig. Die Quartiere Plattenau und Herren wurden zum Teil komplett zerstört. Mittlerweile sind die Arbeiten, den Schutt zu räumen und die Überbleibsel der Häuser abzubrechen, abgeschlossen.
Die Gemeinde hat einen 6.5 Meter hohen Schutzdamm errichtet. Er soll die umliegenden Häuser vor weiteren Gefahren schützen: Nach wie vor sind rund 60'000 Kubikmeter Schlamm abrutschgefährdet. Der Damm zieht sich durch das ganze ehemalige Wohnquartier an der Schwandener Herrenstrasse und soll die übrigen Häuser vor weiteren Murgängen schützen.
Der Schutzdamm sei wie ein Auffangbecken, erklärt Gemeinderat Markus Marti. «Bei einem Ereignis sammelt sich das Schuttmaterial in diesem Bereich. Im Hintergrund haben wir eine Bewirtschaftungsstrasse. Dort können wir mit Baumaschinen hineinfahren und das Material herausbaggern.» Gemeindepräsident Hansruedi Forrer ergänzt: «Dass der Schutzdamm steht, gibt uns Sicherheit für das Quartier.»
Arbeiten noch nicht zu Ende
Die Verantwortlichen sind erleichtert. Auch wenn die Arbeiten mit der Fertigstellung des Schutzdamms noch nicht abgeschlossen sind. Eine kaputte Strasse und die dazugehörigen Leitungen müssen neu verlegt werden. Am Damm sind noch Umgebungsarbeiten nötig.
Die Notbrücke über den Sernf, welche die Armee erstellt hat, wird bis Anfang April zurückgebaut. Danach wartet eine weitere, die voraussichtlich letzte Hürde auf die Gemeinde: die Erschliessung ins Niederental. Die Zugangsstrasse wurde von den Murgängen zerstört. Nun braucht es einen Ersatz. Das Projekt dazu wollen die kommunalen Behörden im Juni an der Gemeindeversammlung vorlegen.