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Ein Jahr nach dem Erdrutsch in Schwanden
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 27.08.2024. Bild: Keystone / Michael Buholzer
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Erdrutsch in Schwanden GL Trotz meterhohem Schlamm sind die Aufräumarbeiten auf Kurs

Die zerstörten Gebäude weichen einem Schutzdamm. Damit sollen die letzten Evakuierten in ihre Häuser zurückkehren.

Knapp ein Jahr nach dem Erdrutsch in Schwanden im Kanton Glarus: Dort, wo Schlamm und Geröll meterhoch lagen, sind Bagger, Kipplader und Lastwagen im Einsatz.

15 Gebäude wurden komplett zerstört. Derzeit werden die letzten abgerissen. 46 Personen werden nie mehr in ihre Häuser zurückkehren können.

Für den Rückbau ist Thomas Rageth im Auftrag der Gemeinde zuständig. «Selbst in den Gebäuden drinnen ist nichts mehr ganz. In einer Kommode finden sie keine einzige Schublade, die nicht voll Schlamm und Dreck ist.»

Aus Abbruchmaterial entsteht Schutzdamm

Seit Mitte Mai werden die komplett zerstörten Gebäude sorgfältig abgerissen. Die Arbeiten sind aufwendig, erklärt Rageth. Die Erdmassen werden für den Bau des Schutzdamms verwendet. «Jeder einzelne Baggerlöffel wird nach Fremdmaterial durchsucht. Plastik, Holz oder Metallteile werden von Hand herausgesucht.»

Luftaufnahme des Schutzdamms, der bis im Herbst fertig sein soll.
Legende: Der halbrunde Schutzdamm soll verhindern, dass künftig Schlamm und Geröll weitere Wohnhäuser in Schwanden erreichen. Keystone/Gian Ehrenzeller

Der Schutzdamm soll über sechs Meter hoch und rund 400 Meter lang werden, um das Dorf Schwanden vor künftigen Erdrutschen zu schützen. «Es entsteht ein grosses Sammelbecken», erklärt Rageth.

«Wenn die Erdmassen in mittelgrossen Schüben kommen, kann das Becken zwischenzeitlich geleert werden. Es ist aber auf ein Maximalereignis ausgelegt.» Rund 60000 Kubikmeter Material könnten noch den Berg hinunterkommen, schätzen die Experten.

Arbeiten auf Kurs

Der provisorische Schutzdamm soll im Herbst fertig sein. Dann kann ein Teil der evakuierten Personen wieder zurück in ihre Häuser und Wohnungen.

Wäre der Sommer nicht so nass gewesen, wären die Arbeiten weiter fortgeschritten, sagt Markus Marti. Er ist der zuständige Gemeinderat der Gemeinde Glarus Süd, zu der Schwanden gehört. «An gewissen Tagen konnten die Bauunternehmen nicht in der Kernzone oder in der Deponiezone arbeiten, weil es zu nass war.» Das sei eine enorme Herausforderung für die Bauleitung.

Kosten unklar

Bis heute betragen die Kosten für die Aufräumarbeiten bei der Gemeinde Glarus Süd 18 Millionen Franken. Hinzu kommen noch die Kosten für eine neue Strasse ins Niederental, ein Tourismusgebiet. Wie die Kosten zwischen Gemeinde, Kanton und Bund aufgeteilt werden, ist noch unklar.

Wie viel die Schäden an den Gebäuden kosten, ist ebenfalls noch nicht abschliessend geklärt. Die Gemeinde Glarus Süd spricht von einem zweistelligen Millionenbetrag. Der Erdrutsch von Schwanden sei damit eines der teuersten Einzelereignisse in der Schweiz.

Regionaljournal Ostschweiz, 27.08.2024, 17:30 Uhr ; 

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