Die grüne Welle hat den Aargau überrollt. Grüne und Grünliberale gewinnen Sitze – 10 insgesamt. Die Grünen gewinnen auf Kosten der SP, die in einigen Fragen ebenfalls eher links positionierten Grünliberalen aber holen sich Sitze bei FDP und SVP.
Eine «grüne Welle», das klingt nach vorübergehendem Phänomen. Sind die Stimmgewinne der Grünen und Grünliberalen und die Verluste von FDP und SVP also nur Zeitgeist oder doch mehr?
Eine Analyse der Wahlresultate der letzten Jahre zeigt, dass besonders in den Städten die rechtsbürgerlichen Parteien bei den Aargauer Parlamentswahlen deutlich verloren haben. Dabei spielt auch die Grösse der Stadt keine Rolle. Die Analyse von SRF zeigt, dass auch die kleineren Städte Richtung Links tendieren.
Genau den gegenteiligen Trend zeigt sich für FDP und SVP. Die beiden bürgerlichen Parteien haben bei den letzten zwei Wahlen jeweils deutlich verloren. Es ist für sie offensichtlich immer schwieriger Wähler zu finden. In der Stadt Baden ist für die grössten bürgerlichen Parteien seit 2016 der Wähleranteil um ganze acht Prozentpunkte geschrumpft. Aber auch in kleineren Städten wie Brugg und Lenzburg geht es bergab.
Auch in den Agglomerationen ist Links-Grün tendenziell auf dem Vormarsch, wenn auch nicht überall gleich. In Suhr bei Aarau etwa haben SP/Grüne zu FDP/SVP aufgeschlossen. Vor acht Jahren lagen die beiden Lager noch 16 Prozentpunkte auseinander. Hier gab es also einen Linksrutsch. Auch in anderen Agglo-Gemeinden gewannen die Linken in den vergangenen Jahren Wähleranteile dazu.
Den rechtsbürgerlichen Parteien bleiben damit vor allem noch die ländlichen Gemeinden. In diesen haben sie häufig immer noch die Hausmacht. So wählen etwa in Holderbank AG am vergangenen Wochenende noch sieben von zehn Stimmbürgern SVP oder FDP.