Es ist ein bitteres Ergebnis für die Schaffhauser Grünen und ihre Juniorpartei. Sie verlieren im Schaffhauser Kantonsparlament je einen Sitz.
Roger Steinemann, Schaffhausen-Korrespondent von Radio SRF sagt: «Die grüne Welle scheint auch in Schaffhausen eindeutig vorbei zu sein.» An diesem Abstimmungssonntag verlieren die Grünen sogar Fraktionsstärke.
Für Grünen-Präsident ist Resultat dramatisch
Bereits im Vorfeld sah es so aus, als könnten die Gewinner von 2020 dieses Mal zu den Verlierern zählen. Vor vier Jahren haben die Grünen und die Grünliberalen Sitze dazugewonnen und Fraktionsstärke erreicht. Alle diese Sitze zu halten, war eine schwierige Aufgabe. Zumal die Grünen bei den nationalen Wahlen im letzten Jahr Wähleranteile verloren haben.
Der Präsident der Grünen Partei im Kanton Schaffhausen, Roland Müller, wählt denn auch klare Worte: «Die Resultate sehen dramatisch aus.» Sie hätten in den letzten Jahren nicht genügend aufzeigen können, dass sich Umweltthemen auf den Alltag der Menschen auswirkten.
Jubel bei den Bürgerlichen
Zulegen konnten dieses Mal dafür die grossen Parteien. Die SVP und die FDP gewinnen im Parlament je einen Sitz dazu. Die SVP kommt damit neu auf 17 Sitze und bleibt die stärkste Partei. Sie steigert ihren Wähleranteil sogar in der eher links-grünen Stadt Schaffhausen.
«An diesem Abstimmungssonntag ist das bürgerliche Kantonsparlament noch bürgerlicher geworden», sagt Schaffhausen-Korrespondent Roger Steinemann. Damit sei der SVP und der FDP gewissermassen die Revanche gelungen. Die Parteien holen Sitze zurück, die sie vor vier Jahren verloren haben.
Das ist eine Sensation für uns.
Im Kantonsparlament haben die bürgerlichen Parteien nun eine komfortable Mehrheit. Es ist ein weiterer Triumph für sie, nachdem die FDP im August bereits einen zusätzlichen Sitz in der Kantonsregierung erobert hat. Der FDP-Parteipräsident Urs Wohlgemuth freut sich über das Resultat: «Das ist eine Sensation für uns.»
Nicht nur die Bürgerlichen, auch die SP gewinnt Wähleranteile. Sie kann dadurch ihre 16 Sitze im Parlament, die sie nach der Fusion mit der AL hatte, verteidigen.
Zitterpartie für die GLP
Die Grünliberalen durften erst zum Schluss aufatmen. Zwar verlieren auch sie Wähleranteile. Sie müssen jedoch keinen Sitz abgeben.
60 Sitze waren bei den Parlamentswahlen im Kanton Schaffhausen zu besetzen. Das Interesse dafür war gross: 568 Kandidatinnen und Kandidaten traten an. Die meisten bisherigen Parlamentsmitglieder wollten eine weitere Amtszeit anhängen. Dennoch wurden 13 Bisherige abgewählt.
Zu den Gewinnerinnen zählen dafür die Frauen. Sie kommen im Parlament neu auf einen Anteil von 37 Prozent, zuvor waren es nur rund 20 Prozent.