- Marcel Montanari (FDP) wird neuer Regierungsrat im Kanton Schaffhausen.
- Die SP kann ihren zweiten Sitz nach dem Rücktritt von Walter Vogelsanger nicht verteidigen.
- Vier bisherige Regierungsratsmitglieder wurden wiedergewählt.
Zum Schluss warteten alle auf das Ergebnis der Stadt Schaffhausen. Marcel Montanari hatte den ganzen Nachmittag über die Nase vorn. In der Stadt hätte Bettina Looser jedoch aufholen können.
Mit rund 800 Stimmen Vorsprung auf Looser konnte Montanari schlussendlich jedoch das Rennen für sich entscheiden. Er holte den freien Sitz im Schaffhauser Regierungsrat. Kurz nach seiner Wahl sagte er: «Ich realisiere es ehrlich gesagt noch nicht richtig.» Er sei erleichtert und dankbar für die Wählerstimmen.
Mit Montanaris Wahl holten die Freisinnigen ihren zweiten Sitz in der Kantonsregierung zurück, den sie vor vier Jahren an die SP verloren hatten.
Zugute kam Marcel Montanari seine profunde Kenntnis der Kantonspolitik.
Die FDP habe einen profilierten Kandidaten ins Rennen geschickt, analysiert Schaffhausen-Korrespondent Roger Steinemann: «Zugute kam Marcel Montanari sicherlich seine profunde Kenntnis der Kantonspolitik im Allgemeinen und der Gesundheitspolitik im Speziellen.»
Die SP konnte Schwung nicht mitnehmen
Der 38-jährige Jurist und Dozent vertritt seine Partei seit bald 12 Jahren im Kantonsparlament. Aktuell präsidiert er die Justizkommission. Der neu gewählte Regierungsrat dürfte von seinem Vorgänger Walter Vogelsanger (SP) das schwierige Dossier zum Spitalneubau erben.
Vogelsangers passive Amtsführung sei für die SP im Wahlkampf denn auch eine Hypothek gewesen, sagt Steinemann weiter. Der SP und ihrer Kandidatin sei es nicht gelungen, den Schwung aus dem erfolgreichen Ständeratswahlkampf mit Simon Stocker mitzunehmen.
Ich hätte diese Verantwortung gerne übernommen
Bettina Looser bedauerte, dass es bei der Wahl für sie nicht gereicht hat. «Ich wäre extrem motiviert gewesen und hätte diese Verantwortung gerne übernommen», sagte sie. Auch GLP-Kandidat Daniel Spitz zeigte sich nach der verpassten Wahl enttäuscht. Er sagte: «Natürlich hätte ich es mir anders erhofft.»
Als praktisch sicher galt bereits im Vorfeld die Wiederwahl der vier bisherigen Mitglieder des Regierungsrates, die wieder antraten: Patrick Strasser (SP), Martin Kessler (FDP), Dino Tamagni (SVP) und Cornelia Stamm Hurter (SVP).
Ihnen gelang die Wiederwahl am Sonntag ohne Problem. Bau- und Energiedirektor Martin Kessler (FDP) machte mit über 14000 Stimmen das beste Resultat.