Biel stehen historische Wahlen bevor. Das ist schon vor dem definitiven Wahlresultat klar. Mit Glenda Gonzalez Bassi (SP) und Natasha Pittet (FDP) kämpfen nämlich zwei Frauen um das Stadtpräsidium.
Biels Stapis: linke, deutsprachige Männer
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Bild 1 von 4. Im Sommer 2023 kündigte Erich Fehr an, bei den Wahlen dieses Jahr nicht mehr anzutreten. 14 Jahre als Stapi seien genug, so der SP-Politiker. 2011 übernahm er das Amt von … . Bildquelle: Keystone/Alessandro Della Valle.
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Bild 2 von 4. … Hans Stöckli. Der SP-Politiker und spätere Berner Ständerat war fast 20 Jahre Bieler Stadtpräsident. Bildquelle: Keystone/EQ Images/Moritz Hager .
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Bild 3 von 4. Hermann Fehr eroberte in den 70er-Jahren das Stadtpräsidium für die SP zurück. Er war damals der vierte sozialdemokratische Präsident in der Geschichte der Stadt. Bildquelle: Schweizerisches Sozialarchiv/ F 5132-Fb-083.
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Bild 4 von 4. Der letzte bürgerliche Bieler Stadtpräsident: Fritz Stähli von der FDP. Seine Amtszeit dauerte von 1964 bis 1976. Bildquelle: memreg/Jean-Daniel Bloesch, Jeanne Chevalier.
Beide wollen die Nachfolge des abtretenden Stadtpräsidenten Erich Fehr (SP) antreten – und die erste Frau an der Spitze der grössten zweisprachigen Stadt der Schweiz werden. Ausserdem wird mit Glenda Gonzalez Bassi oder Natasha Pittet erst zum zweiten Mal in der Geschichte der Stadt eine französischsprachige Person dieses Amt innehaben.
Linke Hochburg
Als Favoritin ins Rennen steigt Glenda Gonzalez Bassi von der SP-Schwesterpartei PSR ein. Denn Biel ist eine linke Hochburg. Rot-Grün ist die stärkste politische Macht der Stadt. Und auch das Bieler Rathaus ist eine linke Hochburg.
Seit fast fünfzig Jahren ist das Präsidium in den Händen der SP. Dazu kommt: Als SP-Kandidatin kann Glenda Gonzalez Bassi auf die Unterstützung der Grünen zählen. Die beiden Parteien spannen für die Wahlen zusammen.
Trotzdem ist Gonzalez Bassi überzeugt: «Für das Stadtpräsidium ist nicht das Parteibüchlein entscheidend, sondern die Person, die antritt, ihr Charakter, und ihre Visionen.»
Bürgerliche Kräfte spannen zusammen
Für einen Wechsel im Bieler Rathaus kämpft Natasha Pittet von der FDP-Schwesterpartei PRR. Ein Wechsel an der Spitze sei nötig, ist sie überzeugt: «Fast 50 Jahre war nun Rot-Grün am Drücker. Wenn so lange dieselbe Seite an der Macht ist, ist das nicht gut für eine Stadt.»
Natasha Pittet kann auf die Unterstützung der bürgerlichen Kräfte zählen. Diese haben sich zu einer Allianz zusammengeschlossen. Und auch die GLP steht hinter der Kandidatin.
Beide Kandidatinnen sind überzeugt, dass sie das nötige Rüstzeug für das Stapi-Amt mitbringen. Beide verweisen auf ihre Überzeugungsfähigkeit: «Ich habe mit meiner Arbeit bewiesen, dass ich es schaffe, die Leute ins Boot zu holen und so Projekte umzusetzen», so Glenda Gonzalez Bassi.
Und ihre Konkurrentin Natasha Pittet betont: «Ich kann das Vertrauen von anderen Personen gewinnen – sei es von der Bevölkerung, aber auch von der Verwaltung.» Das sei wichtig. Die Verwaltung sei es schliesslich, die Ideen umsetze.