Zum Inhalt springen
Video
Patrick Hässig (GLP/ZH): «Den Leuten war klar, dass wir eine Reform brauchen»
Aus News-Clip vom 24.11.2024.
abspielen. Laufzeit 21 Sekunden.

Finanzierung Gesundheitswesen Ja zur Gesundheits-Einheitsfinanzierung steht laut Hochrechnung

  • In Zukunft sollen alle Leistungen des Gesundheitswesens gleich finanziert werden, unabhängig davon, wer sie wo erbringt.
  • Gemäss SRG-Hochrechnung haben 54 Prozent der Stimmberechtigten diesen fundamentalen Systemwechsel gutgeheissen.
  • Die Befürworter sprechen von einem «Meilenstein».

Einheitliche Finanzierung Gesundheitswesen

Eidg. Vorlage: Änderung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG)

  • JA

    52.1%

    868'280 Stimmen

  • NEIN

    47.9%

    797'333 Stimmen

Das Ja sei nun sicher, sagte Lukas Golder von GFS Bern gegenüber SRF, und das trotz der negativen Haltung in der Westschweiz zu der Vorlage. Der Fehlerbereich lag zuletzt bei plus/minus zwei Prozentpunkten. Noch in den letzten Umfragen vor dem Urnengang hatten ungewöhnlich viele Befragte keine Position zu der komplexen Vorlage bekanntgegeben.

Video
Lukas Golder: «Der Sprachgraben ist extrem»
Aus News-Clip vom 24.11.2024.
abspielen. Laufzeit 54 Sekunden.

Bei der Vorlage zeichnet sich ein starker Röstigraben zwischen Deutsch- und Westschweiz ab. Golder sieht einen Grund darin, dass die Vorstellung vom Gesundheitswesen in den verschiedenen Regionen stark voneinander abweicht: «Die Krankenkassen und die Ärzteschaft haben in der Deutschschweiz viel mehr zu sagen als in der französischsprachigen Schweiz. Dort will man einen Systemwandel.»

«Das ist ein Meilenstein»

«Ich glaube, die Menschen haben gemerkt, dass wir eine Reform im Gesundheitswesen brauchen. So wie es läuft, möchte man es nicht mehr», sagt der GLP-Nationalrat Patrick Hässig (ZH). Die Leute wollten die Fehlanreize beseitigen und einen nationalen, kostendeckenden Tarif für die Pflege, um den Anstieg der Krankenkassenprämien zu dämpfen.

Nationalrätin Regine Sauter (ZH/FDP) zeigt sich erleichtert, dass die Hängepartie in Sachen Efas zu Ende zu sein scheint. Die Gesundheitspolitikerin und Präsidentin des Spitalverbands H+ freut sich, dass sich ein Ja abzeichnet. «Das ist ein Meilenstein.»

Audio
Katharina-Prelicz Huber (G/SP): «Die Vorlage war schwierig»
aus Abstimmungssonntag auf SRF 4 News vom 24.11.2024. Bild: Keystone/Peter Klaunzer
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 33 Sekunden.

Katharina Prelicz-Huber, Nationalrätin der Grünen, hat sich für ein Nein eingesetzt. Die Grünen-Nationalrätin wertet die intensiven Diskussionen der vergangenen Monate als Erfolg. «Natürlich haben wir gegen eine riesige Übermacht gekämpft, auch finanziell. Dazu hat es sich um eine ganz schwierige Vorlage gehandelt», so die Zürcher Gewerkschafterin.

Natascha Wey, Generalsekretärin des VPOD, welche das Referendum gegen die Vorlage ergriffen hatte, zeigt sich enttäuscht über das Ergebnis. Man werde den Befürwortern künftig genau auf die Finger schauen: «Die Befürworter haben uns sehr viel versprochen.»

«Das Ja bringt Bewegung in Praxis und Politik»

Box aufklappen Box zuklappen

Einschätzungen von Bundeshaus-Korrespondentin Christine Wanner: Nach einem Jahrzehnt der kleinen Schritte in der Gesundheitspolitik gelingt nun ein grosser: Das Ja zur einheitlichen Finanzierung korrigiert Fehlanreize und lädt ein, das Gesundheitswesen ganzheitlicher zu planen und somit für alle zu verbessern. Das wird mindestens zu Beginn auch die Krankenkassenprämien dämpfen. Vergeblich hat die Nein-Allianz aus SP, Vpod und SGB mit Negativbotschaften dagegen angekämpft und das kräftemässig überlegene Ja-Lager nervös gemacht. Zum Schluss obsiegte die positive Botschaft hinter der einheitlichen Finanzierung: für ein gerechteres System, für eine bessere Versorgung – auch später, in der Pflege betagter Menschen. Dieses Ja bringt Bewegung in die blockierte Gesundheitspolitik. Das bedeutet ein erster Schritt hin zur Gesundheitsversorgung von morgen.

Die Schweizerische Gesund­heits­direktoren­konferenz (GDK) hat sich nach dem Ja erfreut gezeigt. Die Bevölkerung profitiere zweifach – einerseits als Patientinnen und Patienten sowie anderseits als Prämienzahlende. Trotzdem sei die einheitliche Finanzierung im Gesundheitswesen keine Wunderpille. Als Prämienzahler profitierten die Versicherten, weil die Kantone künftig auch ambulante Behandlungen mitfinanzierten und der Prämienanstieg so gedämpft werde, schrieb die GDK.

Finanzierung aus einer Hand

Die im Dezember 2023 vom Parlament verabschiedete Efas-Vorlage («Einheitliche Finanzierung ambulant und stationär») bringt die Finanzierung aller Gesundheitsleistungen aus einer Hand. Die Kantone sollen immer für mindestens 26.9 Prozent (nach Abzug von Franchise und Selbstbehalt der Patienten) und die Kassen über die Prämien höchstens für 73.1 Prozent der Kosten aufkommen.

Video
Die Kostenverteilung bei Efas auf einen Blick
Aus Arena vom 25.10.2024.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 20 Sekunden.

In der Langzeitpflege kommt der Systemwechsel 2032. Eine Voraussetzung für Efas in der Langzeitpflege sind einheitliche Tarife, die zunächst ausgehandelt werden müssen.

Abstimmungen vom 24. November 2024

Box aufklappen Box zuklappen
Grafik
Legende: SRF

Hier finden Sie News und Hintergründe zu den eidgenössischen Abstimmungen vom 24. November 2024.

    SRF 1, 24.11.2024, 12:00 Uhr ; 

    Jederzeit top informiert!
    Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
    Schliessen

    Jederzeit top informiert!

    Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

    Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

    Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

    Meistgelesene Artikel