Die neue Stadtpräsidentin von Rapperswil-Jona heisst Barbara Dillier. Die parteilose Kandidatin setzte sich im zweiten Wahlgang gegen den amtierenden Stadtpräsidenten Martin Stöckling (FDP) durch; dieser ist damit abgewählt. Stöckling war seit acht Jahren im Amt, jetzt endet sein Präsidium jäh mit einer Abwahl.
Das Resultat in diesem zweiten Wahlgang fiel sehr deutlich aus. 5618 Stimmen gingen auf das Konto von Barbara Dillier, die bislang Gemeindepräsidentin von Fischenthal ZH war. Martin Stöckling erhielt 3523 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 52.5 Prozent.
Schon im ersten Wahlgang musste Stöckling eine herbe Niederlage einstecken. Der Freisinnige landete am 22. September mit rund 1500 Stimmen hinter Barbara Dillier. Sie erhielt 4101 Stimmen, verfehlte das absolute Mehr aber um rund 550 Stimmen. Im zweiten Wahlgang waren es nun über 2000 Stimmen Unterschied.
Barbara Dillier sagte nach ihrem Wahlsieg: «Ich führte einen stringenten Wahlkampf. Im Verlauf des Wahlkampfs kam immer deutlicher hervor, dass sich viele Rapperswil-Jonerinnen und -Joner einen neuen politischen Kurs und frischen Wind wünschen.»
Stöckling stand vor der Wahl in der Kritik
Martin Stöckling zu seiner Niederlage: «So kurz nach dem Resultat ist es vermessen, die detaillierte Begründung dafür zu suchen. Am Wahlkampf lag es nicht. Beide Kandidaturen haben einen sehr intensiven Wahlkampf geführt.»
Stöckling, der seine dritte Amtszeit anstrebte, stand vor der Wahl in der Kritik: Ihm wurden ein autoritärer Führungsstil und mangelnde Kommunikation vorgeworfen, zudem sei die Umsetzung dringender Projekte ins Stocken geraten.
Es gebe sicher verschiedene Gründe für seine Abwahl, so Stöckling weiter: «Die Medienlandschaft in unserer Stadt wird auch ihren Teil zu diesem Resultat beigetragen haben.» Er spielt damit auf Bruno Hug an: Dem Herausgeber des Onlineportals «Linth24» wird seit Jahren nachgesagt, er beeinflusse die Politik der Stadt Rapperswil-Jona massgebend.