Pistenverlängerungen Flughafen Zürich
Kanton Zürich: Pistenverlängerungen Flughafen Zürich
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JA
234'247 Stimmen
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NEIN
201'232 Stimmen
Das Rennen war eigentlich bereits am frühen Nachmittag entschieden. Am Schluss stimmten fast 62 Prozent der Stimmberechtigten der Verlängerung zweier Pisten am Flughafen Zürich zu. Angesichts des hitzigen Abstimmungskampfs kommt dieses äusserst deutliche Ergebnis überraschend.
Zwar gibt es wie erwartet regionale Unterschiede. Doch auch jene Gemeinden im Osten des Flughafens, die mit der Verlängerung der Pisten mehr Lärm ausgesetzt wären, sind gespalten. So sagte nicht nur die Flughafenstadt Kloten deutlich Ja, auch Bassersdorf oder Illnau-Effretikon stimmten der Vorlage zu.
Deutlich geschlossener positionierten sich die Gemeinden im Norden des Flughafens. Niederglatt, Stadel oder Höri beispielsweise stimmten deutlich gegen die Verlängerung der Pisten. Auf der anderen Seite stechen die Ergebnisse der links-grün geprägten Städte Zürich und Winterthur heraus. Beide stimmen der Pistenverlängerungen zu, obwohl gerade die linken Parteien die Nein-Parole herausgegeben haben.
Das Argument der Sicherheit hat überzeugt
Für die bürgerlichen Parteien und die Zürcher Regierung ist dieses klare Bekenntnis zur Pistenverlängerung ein grosser Erfolg. Die zuständige Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh ist hoch erfreut. «Das zeigt auch, dass die Zürcher Stimmbevölkerung die Verantwortung für die ganze Schweiz trägt. Der Flughafen Zürich ist unser Landesflughafen.»
Auch Christian Bretscher vom Komitee Pro Flughafen freut das deutliche Ergebnis. «Wir haben mit Fakten überzeugt. Dass längere Pisten zu mehr Sicherheit, weniger Verspätungen und letztlich auch zu weniger Flugbewegungen in der Nacht führen.» Ausserdem habe die Verunsicherungskampagne der Gegner, wie Bretscher sie nennt, nicht funktioniert.
Konkret befürchten Gegnerinnen des Pistenausbaus, insbesondere die linken Parteien, dass die Flugbewegungen zunehmen könnten. Dass der Flughafen 250 Millionen Franken ausgeben will, ohne mehr Flüge abzuwickeln, glauben sie nicht.
Priska Seiler Graf, SP-Nationalrätin und wohnhaft in Kloten, ist enttäuscht über das deutliche Ergebnis. «Es war schwierig, gegen die Versprechen des Flughafens und der Regierung anzukämpfen.» Es wäre das erste Mal, dass der Flughafen seine Versprechen auch halten würde, so Seiler Graf. «Aber ich hoffe natürlich auf diese Premiere.»
Flughafen-Chef erwartet Baustart im Jahr 2030
Lukas Brosi, CEO der Flughafen Zürich AG, will dieses Versprechen auf alle Fälle halten, wie er im Interview sagt. Die deutliche Zustimmung zur Pistenverlängerung deutet er als Zeichen des Vertrauens. «Die Bevölkerung im Kanton Zürich steht hinter dem Flughafen», so Brosi.
Nun könne die Planung für die Verlängerung der Piste 28 um 400 Meter nach Westen und die Piste 32 um 280 Meter nach Norden starten. «Den Baustart erwarten wir 2030», sagt Flughafen-CEO Lukas Brosi. Darin seien mögliche Verzögerungen bereits mit einberechnet. Bis die ersten Flugzeuge auf den längeren Pisten starten und landen können, daure es voraussichtlich noch zehn Jahre.