Die Bevölkerung wird immer älter, die Menschen sind heute mit 65 Jahren noch fitter als früher. Länger leben, aber gleich lang arbeiten, so komme die AHV immer mehr aus dem finanziellen Gleichgewicht, sagen die Befürworterinnen und Befürworter der Renteninitiative.
Matthias Müller, Präsident Jungfreisinnige Schweiz, sagt in der «Tagesschau»: «Irgendjemand wird dafür aufkommen müssen. Das werden die jüngeren Teile der Bevölkerung, die nachkommenden Generationen sein, die das über höhere Mehrwertsteuer, über höhere Lohnabgaben bezahlen müssen».
Mit einer Erhöhung des Rentenalters wollen Vertreterinnen und Vertreter von SVP, FDP, Gewerbeverband und Arbeitgeberverband die AHV-Renten nachhaltig sichern. Ein Ja zur Renteninitiative sei eine «ehrliche Lösung statt Pflästerlipolitik», argumentieren sie.
Kopplung des Rentenalters an Lebenserwartung
Die Initiative will das Rentenalter in kleinen Schritten bis 2033 auf 66 erhöhen. Danach würde es an die Lebenserwartung gekoppelt: Laut Prognosen gälte so 2042 das Rentenalter 67.
Dieser Automatismus zwischen Rentenalter und Lebenserwartung sei sehr effektiv, meint Müller. «Es ist ein Mechanismus, der auch in zahlreichen anderen Ländern angewendet wird – und zwar erfolgreich. Es ist international anerkannt, hier knüpfen wir an, mit dem Ziel, die AHV tatsächlich aus der Schuldenwirtschaft herauszuholen.»
Letzten Samstag hat auch die SVP die Ja-Parole zur Renteninitiative beschlossen – ein Argument hier: Werde länger gearbeitet, brauche die Wirtschaft weniger ausländische Arbeitskräfte. Diana Gutjahr, Nationalrätin SVP/TG, meint: «Deshalb ist es wichtig, dass man die Renteninitiative unterstützt, damit wir inländisches Fachpersonal besser nutzen können und auf weniger Zuwanderung angewiesen sind.»
Das Ja-Lager muss wohl noch einige Überzeugungsarbeit leisten – für die Renteninitiative sprachen sich in der SRG-Umfrage nur 41 Prozent aus.